„Leute, tütet Euch ein!“

Das ist die äußerst vehement vertretene Meinung von Sophie Andresky, einer von Deutschlands bekanntesten Porno-Autorinnen, in Bezug auf Kondome.
Wie Frau Andresky (die natürlich, wie fast jeder in dieser Branche, eigentlich ganz anders heißt) in einem kürzlich veröffentlichten Artikel bei Spiegel Online zu dem Thema steht, ist erfrischend realistisch und praktisch:

In ihren Romanen werden konsequent Kondome verwendet. „Das ist mein Kreuzzug. Ich sehe keinen Mehrwert darin, beim Vögeln sein Leben zu riskieren.“ Abgesehen davon sei es für die Frauen nach dem Sex viel angenehmer.

Können Haarstoppeln Kondome zerlöchern?

Diese interessante Frage twitterte gestern @CoripaKondome und verwies auf einen Artikel bei DerBerater.de (einem Playboy-Ableger), in welchem German Frank, Qualitätsmanager bei Mapa (Hersteller von Billy Boy, Blausiegel, Fromms), sich zu diesem Thema äußerte:

Es kommt natürlich auf die Stärke der nachwachsenden Haare an. Normalerweise passiert nichts, aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht!

Nun ja. Bis jetzt habe ich noch von niemandem gehört, der mit einem Drei-Tage-Bart in südlichen Gefilden seinem Kondom den Garaus gemacht hätte. Aber man kann ja nie vorsichtig genug sein… (ich finde „rasiert“ übrigens absolut unerotisch. Aber wer’s mag…)

Syphilis in Österreich auf dem Vormarsch

Die Zahl der Syphiliserkrankungen nimmt in Oberösterreich wieder erschreckend zu. Lange Zeit galt sie praktisch als ausgerottet, seit zehn Jahren aber steigt die Zahl der Neuinfektionen rasant an.

Eine sehr bedenkliche Meldung des ORF, denn die Zahl der Syphilis-Neuinfektionen steht im Allgemeinen in direktem gegenläufigem Verhältnis zur Beliebtheit von Kondomen – mehr Syphilisfälle bedeutet also in der Regel, dass (gerade in Risikosituationen) weniger bzw. seltener Kondome benutzt werden.

Offenbar sind sexuelle Risikoverhalten wieder im Kommen, wollen Männer immer häufiger ungeschützten Verkehr etwa mit Prostituierten und bieten jene ihre Dienste aus welchen Gründen auch immer, immer häufiger ungeschützt an.

Niedersachsen Nr. 1 beim Kondomklau?

Wenn den Medien nichts mehr einfällt, müssen wieder die sogenannten „skurrilen Polizeieinsätze“ aus der Versenkung geholt werden. Nichts dagegen, jeder schmunzelt ja mal gerne, aber manches klingt dann doch seltsam – wie beim Skurrilen-Polizei-Einsatz-Jahres-Rückblick des NDR:

Kondome stehen bei Dieben offenbar besonders im Frühling hoch im Kurs.

Diese Schlussfolgerung zieht der Autor des Beitrages aus zwei(!) zusammengewürfelten Meldungen: „In Rosdorf bei Göttingen entkamen Diebe mit Gummis im Wert von rund 700 Euro.“ und „Vier Jugendliche in Braunschweig (…) wurden dabei erwischt, als sie einen Kondomautomaten aus der Verankerung reißen wollten“. So macht man also aus einem einzelnen Vorfall (und einem Fehlschlag) einen statistischen Trend. Wobei: es wären ja auch andere Interpretationen (sprich: Schlagzeilen) möglich, nicht?

  • Kondomklau: Polizei im Großraum Göttingen langsamer als in Braunschweig
  • Kondomdiebe: Göttingen empfehlenswert, Braunschweig riskant
  • Risiko: Kondom-Automaten-Klau im Frühling nicht zu empfehlen
  • Automatenklau: Viererbande in Braunschweig chancenlos
  • Herbstflaute: Kondome bei Schlechtwetter keine lohnende Beute?

HNA.de meldete den Rosdorfer Vorfall allerdings bereits am 9.März und konstatierte: „Nach Aussage eines Verantwortlichen schlugen die Diebe in der Zeit zwischen dem 18. und 27. Februar zu.“ Das war auch in diesem Jahr immer noch Winter (was aber auch den Autor des kurzen Beitrages nicht daran hinderte, über „Frühlingsgefühle“ bei den Tätern zu spekulieren). Im Übrigen scheinen Kondomautomaten in Rosdorf aber nicht sonderlich beliebt zu sein – ansonsten wäre es wohl kaum zu erklären, warum es 10 Tage lang (!) niemandem auffiel, dass an der Außenwand einer Apotheke an der Olenhuser Landstraße plötzlich ein Kondomautomat fehlte.
Der Vorfall in Braunschweig ereignete sich dagegen am 21. Juli um 01:20 Uhr– dieses Datum wird im Allgemeinen dem Sommer zugerechnet. Und von einem Polizeieinsatz kann eigentlich auch nicht die Rede sein, denn „nach Polizeiangaben vom Freitag machten Anwohner dem Quartett einen Strich durch die Rechnung“, wie DPA meldete.