Die Mystery Box

die heute bei mir auf dem Tisch steht, ist das neueste Beispiel für eine kreative Handhabung der Kennzeichnungsvorschriften. Soviel vorweg: Es ist (fast) alles da, was vorgeschrieben ist – das Einzige, was man allerdings von außen (also ohne die Packung zu öffnen) sehen kann, ist ein Logo (on top) und ein Barcode (an der Seite).
Ich sehe ja ein, dass man auch mit Druckertinte sparsam sein muss (wir sind ja alle öko, und so), aber gleich alles wegzulassen, was dem potentiellen Käufer die Identifizierung des Inhalts ermöglicht, halte ich doch für gewagt. Aber gut, der Anbieter bewirbt „anonyme Lieferung“ – noch anonymer geht wirklich nicht. Der Barcode lässt sich zwar scannen – zum Lesen ist er fast zu klein -, und die Google-Suche nach dieser Nummer führt auch zu ein, zwei Angeboten auf Marktplätzen, aber sonst erfahre ich nichts.
Apropos Druckertinte sparen – war doch nicht der Grund, denn nach dem Öffnen zeigte sich die Innenseite im Vollfarbdruck, und zwar mit allem, was man so an Informationen erwarten würde. Nicht perfekt und nicht 100%ig konform (und wenn man eine gute Lupe besitzt, kann man auch die ordnungsgemäß beigelegte Anleitung lesen; Brille allein reicht nicht), aber ausreichend. Nur halt innen statt außen. Man kann also erst nach dem Öffnen der Verpackung das Verfallsdatum sehen oder den Hersteller identifizieren… was, glaube ich, nicht im Sinne des Gesetzgebers ist. Und auch nicht in dem des (potentiellen) Kunden.
Nur nebenbei: die Kleinstpackung dieser Marke (mit 5 Kondomen) gibt es auch „richtig herum“ bedruckt und einigermaßen ordentlich gekennzeichnet. Warum man das bei den größeren Abpackungsgrößen ausschließlich auf die Innenseite verlagert hat, ist mir unklar. Billiger wird’s dadurch jedenfalls nicht… Der in den Niederlanden ansässige Lieferant meint zwar auf Rückfrage „They are (legally checked!) suitable for the internet/online shopping“, aber nun ja. Hier jedenfalls nicht.

Historische Kondomverpackungen

Auch Kondome haben eine Geschichte – manchmal auch eine interessante. Auf dieser Website werden alte Kondomtütchen präsentiert – Fundstücke aus den 30er und 40er Jahren, die bei einem sudämerikanischen eBay-Ableger aufgetaucht sind. Es handelt sich um

…a small and unusual collection of paper (not tin) rubber containers. All of them from the late 1930’s and 1940’s era and in overall excellent shape. These are very rare to come up these days since people didn’t keep them around and were too much embarrassed to keep them despite their beautiful graphics, hastily discarding them after use. These were found inside a small carton box, hidden among other collectible papers such as advertising pamphlets, labels and cigarette cards.

Viel Spaß beim Angucken.

Gestaltet Eure Kondome doch selbst!

Und los gehts – beim „One Condoms Design Contest 2011„, einer Aktion der US-amerikanischen Firma One Condoms könnt Ihr Eure Designentwürfe für Kondomverpackungen (also die inneren Foliendinger, nicht die Schachteln) loswerden – egal ob Profi oder Amateur.
Die Sieger des letztjährigen Wettbewerbs sind durchaus nett anzusehen, aber eben leider nur in den USA käuflich zu erwerben 🙁
(Danke an Mirko Grifoni für den Hinweis!)