Unbeantwortet

… bleibt die Eingangsfrage einer Beitragsankündigung der hessenschau (Archiv):

Welche Kondompackung lässt sich mit feuchten Fingern einfach öffnen?

Nach der Auswahl an Kondomen zu urteilen, hatte es ohnehin keinen Unterschied gegeben – alle gezeigten Sorten (Amor, Ritex, Durex, MisterSize) benutzen rechteckige Siegelfolien, die man am gezackten Rand aufreißen muss – und alle wären damit gleichermaßen (un-)geeignet für die Handhabung mit feuchten Händen. Natürlich gibt es Alternativen, aber da die Frage aus dem Anreißertext gar nicht aufkam, schein man da auch von vornherein nicht nach anderen Verpackungsvarianten geschaut zu haben. Schade. Ist ja nicht so, als ob es da keine gäbe 🙂
(Vom „perfekten Kondom fürs erste Mal“ ist natürlich auch nicht die Rede. Offenbar hatte der Praktikant, der den Anreißer schreiben musste, keine Zeit, den anderthalb Minuten langen Beitrag wenigstens mal anzuschauen. Örrrr…)

Über die gleiche Aktion gibt es auch einen etwas längeren Beitrag in der ARD-Mediathek (Archiv), mit einer im Beitrag tatsächlich beantworteten Frage „Wie reißfest sind Kondome wirklich?“:

Paul Wiebe und Eduard Schmidt vom Internat Hansenberg in Geisenheim testen ganz offiziell Kondome. Die beiden Schüler nehmen damit am Wettbewerb „Jugend testet“ der Stiftung Warentest teil. Dafür brauchen sie unter anderem einen Schraubstock, Kabelbinder und auch einen Federkraftmesser.

Die Stiftung Warentest erwähnt diesen Wettbewerbsbeitrag hier (Archiv).

Produkttests: Das sind die Gewinner
1. Platz: Kondome
Ein heikles Thema durch Aufklärung enttabuisieren, das war das Ziel von Eduard Schmidt (links) und Paul Wiebe. Sie prüften etwa die Gleit­fähig­keit der Kondome mit Gleitgel und Feder­kraft­messer, ermittelten die Keimbelastung und machten eine aufwendige Umfrage zur Verpackung. Die Jury war beein­druckt.

Herzlichen Glückwunsch!

Ohne Kondom!?

Hier besteht dringend Handlungsbedarf: Diese Vibratoren-Rennen werden vollständig kondomfrei ausgetragen! Da muss man doch was unternehmen!

Ach so: Frohe Ostern! (Fast vergessen. Tsss…)

Durex? Lübeck? Und dann: NRW!

Ja, die Kondomverpackungsgestaltungswettbewerbe greifen derzeit wie eine Seuche um sich, die Idee breitet sich so schnell aus, da kommt man mit Bloggen gar nicht mehr hinterher. Über die Wettbewerbe von Durex und aus Lübeck hatte ich ja hier und hier schon berichtet; jetzt bin ich auf das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium gestoßen, das ebenfalls einen Wettbewerb veranstaltet, damit die schülerische Schwarmintelligenz coolere Kondomverpackungen kreieren kann. Das Ministerium …

… sucht eine neue Form für die Verpackung von Präservativen und vor allem für einen neuen griffigen Slogan. „Weil ich dich lieb habe . . .“ steht bislang auf den Verpackungen drauf; 140 000 Exemplare werden jährlich davon im Land unters Schülervolk getragen. Nun sollen sich Siebt- bis Zehnklässler etwas Neues einfallen lassen.

meldete Der Westen letzten Freitag. Also ran an den Speck!

Beim Wettbewerb des Gesundheitsministeriums geht es darum, Kondomen „ein neues Gesicht zu geben“ wie es in einem Flyer heißt. Bis zu fünf Entwürfe auf einem Format (55×68 mm) können pro Klasse eingeschickt werden an den Awo Kreisverband Gütersloh, Stichwort: Kondomwettbewerb, Böhmerstr. 13, 33330 Gütersloh; sexpaed@awo-guetersloh.de – Einsendeschluss: 15. Mai. Ausgelobt sind 750 Euro (Platz 1), 500 (2), 250 Euro (3).

Durex: Design-Wettbewerb

Als weltweit führende Kondom-Marke hat sich Durex zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für geschützten Sex auf der ganzen Welt zu stärken. Unser Designwettbewerb soll Kondome als Verhütungsmittel wieder stärker ins Gespräch bringen. Denn nur im Dialog können Tabus gebrochen und das Bewusstsein dafür gesteigert werden. Wir sind überzeugt, daß dadurch am Ende auch mehr geschützter Sex praktiziert wird.

schreibt Durex anlässlich des aktuellen Wettbewerbs, mit dem die Nutzer dazu aufgerufen werden sollen, neue Durex-Kondomschachteln zu designen.

Aus den besten 12 deutschen Designs wählt unsere Jury den deutschen Gewinner. Dieser darf sich auf einen Street Art Workshop in Berlin mit Übernachtung und Partyprogramm freuen! Außerdem wird sein Design für die ab Juni im Handel erhältliche Durex Summerbag verwendet.

Na ja. Auch so kann man sich die Kosten für den Designer schenken. Passt ja prima in das Sparkonzept des neuen Marken-Besitzers Reckitt Benckiser, das im letzten Jahr mit Entlassungen, Betriebsschließungen und Produktknappheit begonnen wurde. Aber wer sich trotzdem den Spaß machen will: Hier darf man gratis für den (Noch?-)Marktführer arbeiten…