Das Kondom des Herrn Assange

Auf dem als Beweis­mittel eingereichten Kondom konnte keine DNA von Assange oder A. A. nachgewiesen werden.

Egal wie man zu Julian Assange steht: Dieser Artikel (Archiv-Version) des UNO-Sonderberichterstatters Nils Melzer hat es in sich – und zwar nicht nur in der Frage, ob das Kondom denn nun kaputt gegangen oder kaputt gemacht wurde. Dringende Leseempfehlung zum Sonntag.

Studie, die zweite: Und die Schweden?

Es ist Studien-Zeit in Europa, wie es scheint. Aus dem Schwedenforum erfuhr ich heute, dass (laut Radio Schweden) auch junge Schweden nicht unbedingt Kondomfreunde sind:

SchwedenDas Kondom spielt im Sexualleben junger Schweden eine sehr geringe Rolle. Dies belegt die bisher größte schwedische Studie zu den Sex-Gewohnheiten junger Menschen. Nur drei von zehn der Befragten nutzten demnach bei ihrem letzten sexuellen Kontakt ein Kondom. Dessen Schutzfunktion wird also grob unterschätzt – mit teils schwerwiegenden Folgen.
Insgesamt 15.000 junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren haben die Wissenschaftler im Rahmen der Studie befragt. Unter Federführung des Instituts für Seuchenschutz geht es dem Forscherteam vor allem um wirksame Strategien zur Vorbeugung sexuell übertragbarer Krankheiten wie auch unerwünschter Schwangerschaften. (…) 60 Prozent der Befragten gaben an, auf ein Kondom zu verzichten, da die Frau ja bereits mit Pille oder Spirale „vorgesorgt“ habe.

Für alle Schweden, die sich jetzt schämen und doch mal ein Kondom probieren wollen: beim schwedischen Kondomkönig gibts eine (für schwedische Verhältnisse) reichhaltige Auswahl.

Die CIA ist schuld (natürlich).

Julian Assange ist unschuldig; die schwedische Kondomaffäre ist eine Verschwörung der CIA. „In einer Nacht- und Nebelaktion der CIA wurden bereits im Juli in ganz Schweden in allen Apotheken, Drogerien, etc. die vorhandenen Kondome gegen amerikanische Fabrikate ausgetauscht“, meldete Neu-News bereits gestern. Aufgefallen sei dieser Coup erst, als sich die Reklamationen über geplatzte Kondome häuften, heißt es weiter.
Ich vermute mal, ich werde mit meinem Blog bald nach Schweden umziehen müssen; dort scheint das Problem geplatzter Kondome doch größere Ausmaße anzunehmen als ursprünglich vermutet. Ungenannt beiben wollende Quellen berichten nämlich weiter, es sei zu spontanen Solidaritäts-Beischlafaktionen in Form von Flash-Mobs gekommen, in deren Verlauf die Teilnehmer demonstrativ ihre Kondome gelocht hätten. Anschließend hätten alle Beteiligten die jeweils nächste Polizeistation aufgesucht und sich gegenseitig wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt.
Der schwedische Kondomhersteller RFSU bestreitet ungefragt jede Beteiligung an der Aktion; RFSU-Kondome hätten von jeher nur ein Loch, und zwar das, durch das der Penis in selbiges eingeführt werde; ein zweites wäre auch in Zukunft nicht vorgesehen, versicherte ein Sprecher der Firma.
Auch der Verband amerikanischer Kondomhersteller bedauert, an dieser Aktion nicht beteiligt worden zu sein; die angeblichen amerikanischen Kondome seien in Wirklichkeit australische Kondome gewesen, und die ganze Aktion sei nicht von der CIA, sondern von radikalen Veganern geplant worden, die die Offenlegung von Dokumenten befürchten, in denen Fotos von prominenten Veganern in Steak-Restaurants enthalten sein sollen.

Keine Kondome bei Continental

Und wieder haben wir mal zwei Meldungen, die scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben…

Der Reifenhersteller Continental hat keine Kondome im Angebot, obwohl das Unternehmen mit dem Rohstoff Gummi bestens vertraut ist. (Birger Nicolai, Welt Online, 4.12.10)

Sex ohne Kondom steht in Schweden unter Strafe, damit z.B. Prostiuierte eine bessere Verhandlungsposition haben. (Rudimentor.de, 4.12.10)

Ich wünsche einen schönen Wochenanfang und happy Nikolaus 🙂