Kondompflicht für Kondomdiebe?

Hurra, es gab wieder mal einen. Einen „Kondomdieb“, überschriftstechnisch „Mann“. Keine Ahnung, was einen Kondomdieb rein sachlich gesehen von einem Andere-Dinge-Dieb unterscheidet, aber es klickt sich natürlich besser. Hmnja. In Buckow – also Berlin-Buckow (Neukölln), nicht in der beschaulichen Kurstadt im Märkischen – und ganz klassisch tagsüber mit Griff ins Regal, Ladendetektiv und Verfolgungsjagd, berichtet die Morgenpost in ihrer Online-Ausgabe:

Der Ladendetektiv […] beobachtete den Mann, wie er die Packungen in einen Einkaufskorb packte, sie auf dem Weg zu Kasse in eine mitgebrachte Tasche legte und dann das Geschäft verließ, ohne zu bezahlen. Als der Ladendetektiv den mutmaßlichen Dieb aufforderte, mit ihm ins Büro zu gehen, stieß der Mann den Detektiv weg, so dass dieser in ein Weinregal fiel und mehrere Flaschen zu Bruch gingen. Bei der Flucht aus dem Laden rempelte er zudem eine 80-Jährige, so dass diese stürzte. Der Ladendetektiv verfolgte den Mann …

Nun ja. Ich bin ja dafür, solche Fälle ganz pragmatisch zu handhaben und für erwischte Kondomdiebe eine entsprechend lange Kondompflicht einzuführen – so sollte einigermaßen sichergestellt sein, dass sich das Kondomklau-Gen nicht vererbt. Die Kondome sind natürlich aus eigener Tasche zu bezahlen, und müssen in dem Laden gekauft werden, den man um selbige erleichtern wollte. Und zwar wöchentlich, in Kleinpackungen. Persönliches Erscheinen wäre natürlich Pflicht.
Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, wie man es in anders gelagerten Fällen handhaben sollte – wenn jemand, beispielsweise, einen kompletten Kondomautomaten aus der Wand reißt und mitnimmt, oder den Onlinehändler seines Vertrauens prellt, aber da fällt mir bestimmt noch was Passendes ein. Auf jeden Fall muss „Kondomdiebstahl“ als eigener Straftatbestand ins StGB, schließlich gibt es hier definitiv eine Strafbarkeitslücke.

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Content-Klau ist ja im Web nichts neues; für viele Seitenbetreiber ein ewiges Ärgernis, aber meist muss man eben schulterzuckend darüber hinweg sehen, die Verantwortlichen bekommt man ohnehin nie in die Finger. Richtig fies wird so etwas aber dann, wenn dadurch – beispielsweise – ein veganes Produkt dadurch in einen bestimmt nicht intendierten Zusammenhang mit Tieren (und deren Ausscheidungen) gesetzt wird:

Ich vermute, dass die Domain keinem guten Zweck dient – im Gegensatz zu den dort „beworbenen“ Einhorn-Kondomen. Wem so etwas also ins Postfach gespült wird: nicht draufklicken. Zur echten Einhorn-Seite geht’s hier.

Endlich: Kondome gegen den Klimawandel!

Fridays for Future hat ausgedient, und Extinction Rebellion kann auch entsorgt werden – denn bald sind wir gerettet: einfach Kondome kaufen, und wir müssen nicht alle sterben!
Nicht irgendwelche Kondome, natürlich, nicht dass da jemand auf falsche Ideen kommt – nein, ein „Start-Up“ muss es sein, mit „Crowd-Funding“ natürlich, und zahlen kann man im Shop später dann mit einer „Distributed-Ledger-Technologie“ – kurz, es handelt sich um ein Produkt, das eine ganz bestimmte Kundenschicht ansprechen soll (zu der ich wahrscheinlich eher nicht gehöre, ich geb’s ja zu).
Sei es wie es sei, natürlich ist es eine noble Geste, für jedes verkaufte Kondom einen Baum zu pflanzen, das wird dann für den Konsumenten sicher entsprechend teuer* – nicht alle werden gerettet werden, das kennen wir schon aus der Bibel, man muss es sich schon leisten können.
Die gute Nachricht: die Kondome werden nicht von einer upgestarteten distribuierten Legder-Funding Crowd (oder so) produziert, sondern von Richter Rubber** in Malaysia, einem soliden und doch eher traditionellen Unternehmen, das in der Branche einen sehr guten Ruf genießt. Ob das Start-Up RELEAF (Archiv-Version) nun das angestrebte Ziel von 50 Millionen Bäumen (und damit den Verkauf von 50 Millionen Kondomen, also fünfeinhalb Millionen Schachteln à 9 Stück), deren „Baumpflanzungs-Koordinaten im Tangle (dem IOTA Distributed Ledger)“ dann auch kundenfreundlich dokumentiert werden sollen, erreicht, ist eher nebensächlich; die Kunde von der guten Tat ist in der Welt (also zumindest in Hamburg), und das Schachteldesign ist auch fast fertig, und die ersten Euronen haben ein paar Klimakatastrophen-Überlebenswillige auch schon auf IndieGoGo zugesagt.
Schauen wir mal, wie sich das Ganze entwickelt. In der Zwischenzeit kann man (ohne ein schlechtes Klimagewissen zu haben) natürlich auch mit anderen Kondomen weitermachen, und Bäume pflanzen soll meines Wissens auch ohne großes Bohei gehen. Kann man ja auch einfach so machen, ohne Pressemitteilung.

* nach den bei IndieGoGo genannten Preisen, Stand von heute: etwa 1.-/Kondom (also 9.-/Schachtel). Da bleibt (nach Abzug der tatsächlichen Kosten für Produktion, Versand aus Malaysia, Importhandling, Lager, Vertrieb, Design, Shopwartung, Personal, Steuern etc.) aber nicht viel übrig für einen Baum…

** da fiel mir noch ein, dass Richter Rubber ja nicht nur diese herstellt, sondern auch die („aus dem Gerichtssaal bekannten“) Einhorn-Kondome – Ihr erinnert Euch: ein Kondom, viele bunte Chipstüten… Ja, die gibts noch. „Fairstainability“ und so. Mittlerweile mit 2 (!) verschiedenen Kondomen. Aber jetzt mit weniger Tüten. Vielleicht haben die alten ja mittlerweile Sammlerwert?

Bei 20 ist Schluss

Neues von den Verkehrswächtern:

Wer schon 20 Kinder hat, wird zur Benutzung von Kondomen verpflichtet. Andernfalls droht Schnipp-Schnapp, Schniedel ab.

Quelle: Bored Panda