Android mag keine Kondome? Bizarr.

Ich verlinke ja nicht so wahnsinnig gern zum „Spiegel“, aber gestern fand ich doch einen interessanten Beitrag, der sich mit der Autokorrektur-Funktion des Betriebssystems „Android“ (neueste Version mit dem Codenamen „Kitkat“) befasst. Was das mit Kondomen zu tun hat? Nun, „condom“ gehört (zumindest in der englischen Version) zu den Wörtern, die explizit von der Autokorrektur ausgeschlossen sind:

„Ich versuche, per Swype-Funktion das Wort ‚Kondom‘ einzugeben und bekomme ‚Kondition‘ oder ‚Konfusion'“, zitiert „Wired“ Jillian York, eine Sprecherin der Electronic Frontier Foundation, die sich für Bürgerrechte einsetzt. „Es gibt keinen Kontext, in dem das irgendeinen Sinn ergibt. Werd erwachsen, Android.“
Ungefähr 1400 Wörter soll Google bei KitKat auf eine Art Blockierliste gesetzt haben. Das Wörterbuch behandelt sie, als würden sie nicht existieren.

Der Artikel zitiert im Wesentlichen einen Beitrag aus dem Magazin WIRED, in dem es auch sehr schön heißt:

Taken as a whole, Google’s list suggests not only a surprising discomfort with sexuality, but also reproductive health and undergarments.

Johoho, und ’ne Buddel voll Rum. Aber hej: Nix neues, eigentlich. In Amerika ist auch Pornoindustrie und Prüderie ja kein Widerspruch.

Privatgewerbliche Kondomverkäufer

Hatte ich irgendwann schon mal erwähnt, dass ich mich ungern auf eBay rumtreibe? Nein? Dann tue ich es jetzt. Warum? Ständig stößt man dort auf sogenannte „private“ Verkäufer, die mit einem riesigen Sortiment hausieren gehen, aber sich natürlich vor allen Pflichten eines gewerblichen Verkäufers drücken wollen. Typisch sind solche Textbausteine:

!!!ACHTUNG!!!
Dieser Artikel ist aus meinem Privatbesitz. Eine Rechnung gibt es hierfür nicht. Weil mittlerweile auch Privatverkäufer ein Jahr Gewähr leisten müssen, wenn sie das nicht ausschließen, erkläre ich hiermit ausdrücklich, dass ich für meine privat versteigerten Artikel keine Gewährleistung übernehme und eine Rückgabe nicht akzeptiere. Mit der Abgabe eines Gebotes erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, auf die Ihnen nach neuem EU-Recht gesetzlich zustehende Gewährleistung/Garantie bei Gebrauchtwaren völlig zu verzichten.

Dieser Text steht so zu finden bei einem Angebot von 4 einzelnen Kondomen (ja, aus einem Hundertersack kann man 25 „Viererpacks“ machen! Clever, was? Leider gegen das Gesetz. Aber wen juckt das schon…) eines „Privatverkäufers“. Der hat natürlich noch viel mehr „aus seinem Privatbesitz“ im Angebot. Klar, ist bestimmt so ein Sammler, der seine private Sammlung versteigert – erst sammelt er einen Hunderterbeutel Kondome irgendwo ein, und dann löst er eben seine Sammlung auf. Kondomesammeln ist ja ein anerkanntes Hobby, machen wir doch alle. Oder?

Frankreich: weniger MwSt auf Kondome ab 2014

Wie am gestrigen Welt-AIDS-Tag bekannt wurde, wird in Frankreich ab dem kommenden Jahr die Mehrwertsteuer für Kondome von 7% auf 5,5% gesenkt.

“Kondome leisten einen entscheidenden Beitrag”, betonte Gesundheitsministerin Marisol Touraine. “Deswegen möchte die Regierung ein starkes Signal setzen: der Preis von Kondomen wird sinken. Statt auch auf Kondome wie geplant die Mehrwertsteuer zum Jahresanfang zu erhöhen, wird sie von 7 Prozent auf 5,5 Prozent gesenkt.” Sie forderte die Kondomhersteller auf, diese Senkung direkt an die Verbraucher weiterzugeben. Sie erwarte eine Preissenkung von 10 bis 20 Cent pro Packung. Quelle: 2mecs

Dazu, dass Kondome hierzulande immer noch mit den vollen 19% MwSt belegt werden, sage ich mal nichts, da kann sich ja jeder was denken, gell? Hier werden halt die Millionen lieber in sinnlose Kampagnen zur Aufklärung bereits aufgeklärter Menschen investiert, statt mit einer Mehrwertsteuersenkung mal zu zeigen, dass es einem wirklich wichtig ist. „Mach’s mit – aber mach’s nicht billig!“

Zwei Drittel aller New Yorker benutzen keine Kondome

Tja, offenbar haben es die New Yorker nicht so mit Sicherheit im Verkehr – auch wenn sie es doch besser wissen sollten.

Only one in three adults in the city used a condom the last time they had sex — or just 31.8 percent of the more than 4 million sexually active New Yorkers, a city Health Department poll has found.

So berichtet es die New York Post diese Woche. Und all das trotz massiver Kampagnen und millionenteurer Werbung. Und nun?

(Selbst die Kanadier sind besser. Bei kanadischen Studenten ist es immerhin nur die Hälfte.)