Abgelaufene Kondome

Ach, was muss man manchmal lesen,
von Leuten, die der Sprache Wesen
nicht begreifen, und deswegen
Worte falsch zusammenlegen…

… wie eben die immer wieder auftauchenden „abgelaufenen Kondome“. Ich meine, es wäre ja ganz in Ordnung, wenn Kondome Schuhe wären – dann wären sie nach einer Weile tatsächlich abgelaufen, und man könnte mal ein neues Paar kaufen. Oder wenn es um den Inhalt ginge – so wie bei einem verstopften Abfluss halt. Randvoll, die Dinger – und dann muss nur ein kleines Löchlein reingepiekst werden, und irgendwann sind sie dann abgelaufen (klar, wenn man wochenlang das selbe Kondom verwendet, ohne es zwischendurch abzunehmen und zu entleeeren… brrr). Oder hey, man denke mal an kilometerlange Kondome – die kann man dann wie einen Feuerwehrschlauch auf dem Boden ausrollen, und zur Qualitätskontrolle kann man sie dann langsam ablaufen.
Drei Abläufe, sozusagen, die mir spontan einfallen – aber gemeint war bestimmt was ganz anderes……

Wer seine Gummis aus dem Automaten holt…

… sollte sich hinterher nicht beschweren, wenn tatsächlich mal eins platzt.

Abgesehen davon, dass ich es extrem unhygienisch finde, Kondomautomaten zu benutzen (man bedenke nur, wo die meistens zu finden sind – nämlich entweder irgendwo, wo es mächtig stinkt oder an sonstigen Orten, die für „gute“ Automaten wohl zu schäbig oder zu ungünstig sind), kann man sich dessen, was man da rauszieht, auch kaum noch sicher sein. Sicher achten viele Automatenbetreiber auf Verfallsdaten (zumindest beim Befüllen der Automaten), aber die ungünstigen (und oftmals wechselnden) Umweltbedingungen, denen die Kondome dort ausgesetzt sind, führen in der Regel dazu, dass das Latex sehr viel eher seine Benutzbarkeit verliert.

In der Praxis hat das zwei gleichermaßen unangenehme Nebenwirkungen. Die erste besteht darin, dass das Kondom nicht mehr belastungsfähig ist, so dass das spröde gewordene Material reißt (man google nur mal nach „Kondom geplatzt„….); die zweite besteht darin, dass das Image der betroffenen Marken beschädigt wird. Klar, auch negative Schlagzeilen sind Schlagzeilen, aber ob es für eine Kondomfirma wirklich vorteilhaft ist, wenn man ihre Produkte von vornherein als minderwertig ansieht, sei dahin gestellt. In der Praxis führt das dann dazu, dass manche Firmen die Automatenkondome unter einem extra Label vertreiben, das nicht auf den eigentlichen Hersteller hinweisen soll; eine Art „Schutz“-Marke, gewissermaßen, um das Ansehen der Hausmarke nicht zu beeinträchtigen.

Wo also sollte man dann seine Kondome kaufen?

Supermarkt fällt aus („Tina, was kosten die Kondome!?“ ist ein toller Werbesport, nicht?), der Laden um die Ecke wohl auch. Drogerie? Hm. Die Auswahl ist meistens, nun ja, spartanisch. Bleibt also nur noch ein Rat: Kondome online kaufen.
Natürlich muss man hier auch die Augen offen halten… aber dazu morgen mehr. Jetzt geh ich kuscheln…

Verflixt, wo hab ich denn die Kondome… oh nein….