Kaufe nie „irgendwelche Verhütungsmittel“!

Der Kauf „irgendwelcher Verhütungsmittel“ (ich nehme mal im Interesse dieses Blogs an, dass es sich um Kondome gehandelt haben könnte) in Apotheken ist immer ein Wagnis; nicht nur der vielen Leute wegen, die besagte Verhütungsmittel (inklusive Käufer) kritisch begutachten, sondern auch wegen der unter diesen Umständen verständlichen unüberlegten Entscheidung, ein nicht mehr ganz kaufkräftiges Zahlungsmittel zu verwenden, statt (weswegen man ja in einen Laden geht statt im Netz zu kaufen) Bargeld zu verwenden.
Diese unüberlegte Handlung könnte nämlich dazu führen, dass schlussendlich noch viel mehr Leute wissen, was man da zu kaufen gedachte – so berichtete es letzte Woche RA Hoenig in seinem bekannten Blog – vom verärgerten Apotheker und seinen Mitarbeitern über die Mitarbeiter des kartenabrechnenden Unternehmens und die Bank von besagtem Apotheker bis hin zu einem Staatsanwalt, der dann vielleicht von einer Versicherung ebenjenes sich betrogen wähnenden Apothekers eine Strafanzeige auf den Tisch bekommt:

Wir stellen vorsorglich Strafantrag wegen aller in Betracht kommenden Tatbestände. Bedauerlicherweise sind wir nicht im Besitz von Unterlagen, die zur Aufklärung des Vorfalles beitragen könnten. Wir haben auch keine unmittelbare Kenntnis über den Hergang.

Letztere dürfte allerdings eher zur Erheiterung als zur Aufklärung beitragen. Obwohl… wenn so etwa geht, dann ginge doch auch:

Wir stellen vorsorglich Antrag auf alle in Betracht kommenden Beihilfen, Unterstützungen, Kredite und Preise. Bedauerlicherweise sind wir nicht im Besitz von Unterlagen, die unseren Anspruch bekräftigen könnten. Wir haben auch keine unmittelbare Kenntnis über irgendwas, aber wir beantragen schon mal alles.

Und die Moral von der Geschicht‘? Kauf Deine Gummis online – offline nicht! Onlinehändler sind (meist) fehlertoleranter und fragen bei einer geplatzten Lastschrift erst einmal höflich nach, bevor sie den Holzhammer rausholen.

Kondome der Mischungs-100

WTF? Na klar, wiedermal automatische Übersetzer am Werk. Soviel zum Thema: Wir Amerikaner können alles… (und mein Freitag ist gerettet).

(1) Trojan, Durex, Lebensstile und mehr Vielzahl-Satz.
(2) 100 CONDOMS+FREE, DIE ALLE USA VERSENDEN.
(3) EINZELTEIL EXP. DATUM ÜBER 10-monatigem ZU 3-jährigem.
(4) umfaßt dieser Vielzahlsatz eine gelegentliche Zusammenstellung der folgenden Kondome:
Trojan: Ihr Vergnügen, verdrehtes Vergnügen, ENZ, Feuer u. Eis, intensives gewelltes, Vergnügens-Satz
Durex: Besonders empfindlich, Performax, Pleasuremax, intensive Empfindung, natürliches Gefühl, tropische, maximale Liebe, ihre Empfindung, hohe Empfindung, erhöhtes Vergnügen, Regenbogen, Extrastärke
Lebensstile: Gemütlicherer Sitz, bloßes Vergnügen, sortierte Farben, Extrastärke, XL, gewellte Vergnügen, Smoking, ultra empfindlich, ultra dünn, ultra geschmiert, sein n ihr Vergnügen, Vergnügen geformt.

Ach ja, ganz wichtig: SIE ERHÄLT MÖGLICHERWEISE IRGENDEINE MARKE KANN NICHT. ES GIBT EIN MINIMUM VON 40 LIEFERTERMINEN. WENN SIE DIESES LANGE NICHT WARTEN KÖNNEN, BESTELLEN SIE NICHT VON US!
Ach so, Quellenangabe fehlt noch. Falls Ihr kaufen wollt 🙂 Hier: iOffer – Connecting MILLIONEN von Käufern und Verkäufern seit 2002.

Lorem-Ipsum-Kondome

Als „Lorem Ipsum“ bezeichnet man eine sinnlose pseudolateinische Textmenge, die in Print und Webdesign verwendet wird, um das Aussehen von Text zu prüfen, bevor man anfängt, mich echten Inhalten zu arbeiten.
Leider passiert online etwas, was im Zeitalter des handwerklichen Buchdruckes völlig undenkbar war – dass nämlich die Lorem-Ipsum-Texte auf schlecht gepflegten Websites einfach erhalten bleiben. Leider bilden da auch die Kondomhändler keine Ausnahme. Beispiele gefällig? Bitte sehr:

condomshop.ch

präservativ.eu

100kondome.com

frag.wikia.com

Also ich weiß, wo ich bestimmt nicht einkaufen gehe 🙂

Wer seine Gummis aus dem Automaten holt…

… sollte sich hinterher nicht beschweren, wenn tatsächlich mal eins platzt.

Abgesehen davon, dass ich es extrem unhygienisch finde, Kondomautomaten zu benutzen (man bedenke nur, wo die meistens zu finden sind – nämlich entweder irgendwo, wo es mächtig stinkt oder an sonstigen Orten, die für „gute“ Automaten wohl zu schäbig oder zu ungünstig sind), kann man sich dessen, was man da rauszieht, auch kaum noch sicher sein. Sicher achten viele Automatenbetreiber auf Verfallsdaten (zumindest beim Befüllen der Automaten), aber die ungünstigen (und oftmals wechselnden) Umweltbedingungen, denen die Kondome dort ausgesetzt sind, führen in der Regel dazu, dass das Latex sehr viel eher seine Benutzbarkeit verliert.

In der Praxis hat das zwei gleichermaßen unangenehme Nebenwirkungen. Die erste besteht darin, dass das Kondom nicht mehr belastungsfähig ist, so dass das spröde gewordene Material reißt (man google nur mal nach „Kondom geplatzt„….); die zweite besteht darin, dass das Image der betroffenen Marken beschädigt wird. Klar, auch negative Schlagzeilen sind Schlagzeilen, aber ob es für eine Kondomfirma wirklich vorteilhaft ist, wenn man ihre Produkte von vornherein als minderwertig ansieht, sei dahin gestellt. In der Praxis führt das dann dazu, dass manche Firmen die Automatenkondome unter einem extra Label vertreiben, das nicht auf den eigentlichen Hersteller hinweisen soll; eine Art „Schutz“-Marke, gewissermaßen, um das Ansehen der Hausmarke nicht zu beeinträchtigen.

Wo also sollte man dann seine Kondome kaufen?

Supermarkt fällt aus („Tina, was kosten die Kondome!?“ ist ein toller Werbesport, nicht?), der Laden um die Ecke wohl auch. Drogerie? Hm. Die Auswahl ist meistens, nun ja, spartanisch. Bleibt also nur noch ein Rat: Kondome online kaufen.
Natürlich muss man hier auch die Augen offen halten… aber dazu morgen mehr. Jetzt geh ich kuscheln…

Verflixt, wo hab ich denn die Kondome… oh nein….