Natürliche Erleuchtung
… überkommt einen, wenn man zufällig auf die Produktauswahl der Condomeria AG (Archiv) aus Zürich stößt und dort gleich an erster Stelle nebenstehende trojanische Naturlampe findet. Abgesehen davon, dass der Claim „Jedes Kondom mehrmals verwendbar“ schon sehr, hm, problematisch ist (hierzulande werden Hersteller ja schon mit teuren Anwaltsaugen beschaut, wenn ihre Produkte aufgrund mehrdeutiger Beschriftungen bei manchen Nutzern den Eindruck hervorrufen könnten, eine Mehrfachverwendung wäre irgendwie OK – aber „bekannt aus dem Gerichtssaal“ ist ja andererseits auch gute PR, oder?), finde ich es absolut unmöglich, aus dem niedlichen Lämmchen ("Naturalamb"), das seine Därme für dieses casanovaeske Kondom (Archiv) opfern musste, ein Lämpchen zu machen.
Falls irgendjemand die mal probieren möchte: sie sind seeeehr groß (wirklich!), überhaupt nicht elastisch (Wurstpelle), müssen demzufolge mit einem Faden (dem „exclusive KLING-TITE™ band“) unten zugebunden werden, sind tropfend feucht und ziemlich, hm, geruchsintensiv – auch wenn ich zugeben muss, dass meine persönliche Erfahrung damit schon ein paar Jahre her ist und man heute das Produkt sicher verbessert hat. Aber das Casanova-Feeling bleibt: damals wie heute schützen diese Überzieher nicht vor Krankheiten.
Troja ist ja nun seit Homer nicht ganz unbekannt in der westlichen Welt und eigentlich eher berühmt für die gleichnamigen Pferde (auch wenn diese natürlich nicht aus der Stadt kamen, sondern in selbige hineingeschoben wurden, woraufhin sie erst nach ihr bekannt wurden (OK, es war nur ein Pferd, aber immerhin). Andere Dinge zum Hineinschieben hat man mit Troja üblicherweise nicht assoziiert – abgesehen von den Amerikanern, bei denen „Trojan“ eine schon sehr lange bekannte und gut eingeführte Marke für – trara – Kondome ist; der Bezug zu Troja ist in Gestalt des stilisierten altgriechischen Soldaten im Markenlogo eindeutig: 


