Zukünftig wieder mehr Kondome aus US-Hilfsquellen?

Einen großen Erfolg können diverse amerikanische Hilfsorganisationen jetzt verzeichnen – letzte Woche hat das oberste US-Gericht entschieden, dass die Regierung den NROs nicht ihre Klappe verbieten darf. Geschützt durch das Grundrecht auf Meinungsfreiheit sei auch – beispielsweise – die Forderung nach Legalisierung von Prostitution:

Der Supreme Court stellte nun klar, dass die Regierung zwar nicht gezwungen sei, einer Organisation Gelder anzubieten, und durchaus Richtlinien zur Verwendungen von Geldern aufstellen dürfe. Diese Richtlinien dürften aber nicht das verfassungsmäßig garantierte Recht auf Meinungsfreiheit einschränken, indem sie die Empfänger zur Übernahme einer Regierungsmeinung verpflichten.

… meldete die Deutsche AIDS-Hilfe letzten Freitag. Denn:

Die Bestimmungen wurden häufig so ausgelegt, dass auch die Verteilung von Kondomen oder andere Präventions- und Beratungsangebote für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter ausgeschlossen waren – wie die öffentliche Unterstützung für ihren Kampf um Menschenrechte und gesellschaftliche Anerkennung.

Es steht also zu hoffen, dass sich die Lage in dieser Beziehung nun wieder ein wenig entspannen kann.

Kondomknappheit in Kenia

Jahrzehntelang haben wir in Europa getrommelt und gerufen: Schickt Kondome nach Afrika, bringt den Afrikanern die Benutzung von Kondomen bei, verhindert so die weitere Ausbreitung von AIDS. Und nun? Jetzt, wo man gerade dabei ist, in breiteren Bevölkerungsschichten den Nutzen von Kondomen zu akzeptieren, ausgerechnet jetzt werden die Gummis dort Mangelware:

Faced with increased consumption of condoms in Kenya, about 20 million per month according to the director of public health, Shahnaaz Sharif, the country had no alternative but to appeal to an international aid plan for meet demand. There are still a few months; the country received eight million condoms per month. The request is then increased to 12 million and now its 20 million condoms that are needed!

So schreibt Eddy Rubakana gestern in den Africa News. Hoffen wir mal, dass sich die Situation bald stabilisiert – ansonsten könnten Situationen wie die folgende bald zur Regel werden: „Local Television reports have recently shown how men of Isiolo, north of the country were forced to recycle used condoms.„. Hinweis: Wer Kondome für Afrika spenden möchte, kann das zum Beispiel über die Not-Opfer-Hilfe Bona Fide e.V. tun.