Kondom-Notstand

Nicht der neueste, aber immer wieder gut:

Der amerikanische Präsident erhält einen dringenden Telefonanruf auf Russland. Putin selbst ist am Apparat und ist am Boden zerstört: „Barack, unsere größte Kondomfabrik ist gerade von Terroristen zerbombt worden! Das ist eine riesengroße Katastrophe!“
„Aber Wladimir, mein Lieber,“ antwortet Obama, „das amerikanische Volk würde glücklich schätzen, Euch helfen zu können, das weißt Du doch.“
„Ja, leider brauche ich Eure Hilfe wirklich,“ sagt Putin, „könnt Ihr uns kurzfristig eine Million Kondome schicken, damit wir erst einmal über die nächsten Tage kommen?“
„Ja sicher, ich kümmere mich gleich darum!“ antwortet Obama.
„Oh, und eine Kleinigkeit noch, bitte…“ sagt Putin.
„Ja?“
„Könnt ihr die Kondome rot machen? Sie müssten außerdem mindestens 25 cm lang und 10 cm breit sein – Du weißt ja, wir Russen…“
„Kein Problem,“ lacht Obama, „geht sofort los!“
Er hängt auf und ruft gleich den Chef der größten amerikanischen Kondomfabrik an und trägt ihm Putins Wünsche vor.
„Betrachte es als erledigt,“ sagt dieser.
„Fantastisch! Nur eine Kleinigkeit noch…“ – „Ja?“
„Bitte drucke doch auf jedes Kondom noch die Aufschrift MADE IN AMERICA – GRÖSSE: EXTRA KLEIN!“

„Existentielle Schritte in die human-kreatürliche Entfremdung“

Mein katholisches Lieblingsportal, „kreuz.net“, ist eine immerwährende Quelle der Erbauung – zumindest für mich als Blogger mit dem dortigen Hass-Thema Kondome. So, wie manche Autoren dort über diese simple Verhütungsmethode herziehen, mag man meinen, ihnen ist irgendwann innerlich ein Kondom geplatzt. Wie ich da also kürzlich so blätterte, fiel mir ein Artikel vom letzten Herbst wieder ein; unter der Überschrift „Ein Wahnsinn kommt selten alleine“ schrieb die Redaktion:

Kondome sind ekelige Dinger und ein existentieller Schritt in die human-kreatürliche Entfremdung. Das weiß jeder.
„Daß Kondome eine eklige Angelegenheit sind, in erotischer, ästhetischer, taktiler, kulinarischer oder welcher Hinsicht auch immer, muß nicht vertieft werden.“ Das erklärte der deutsche Vatikanist Paul Badde am 25. November in einem Artikel auf der Webseite ‘theeuropean.de’.

Dass sich die kreuz.net-Redakteure auf diesen Artikel stürzen wie die Geier aufs tote Fleisch, ist verständlich – nur merken sie leider nicht, dass es Badde in seinem durchaus satirisch angehauchten Artikel gar nicht primär darum geht, das Kondom als Verhütungsmethode per se schlecht zu machen, sondern darum, dass den Journalisten ständig das Thema „Papst und Kondome“ wichtiger scheint als der Zustand der Welt.

Auch die Gesellschaft stecke in einer Krise. Wer wisse das nicht? Nun müsse aber auch endlich einmal von der Krise des Journalismus gesprochen werden, wenn die Welt am Abgrund stehe, der Papst wie nie zuvor dazu Auskunft gebe – und seine Kollegen ihn dennoch immer nur neu danach fragten, wie er es mit dem Kondom halte.

Andere Leute zu instrumentalisieren schein so einfach, liebe kreuz.net-ler; zu dumm nur, wenn der Leser lesen und denken kann…

Machen Kondome depressiv?

Die Sexklinik-News von „Zeit im Blog“ berichtete kürzlich über eine kleine Studie des schottischen Psychologen Prof. Stuart Brody (West of Scotland University, Paisley), die allerdings schon gut zwei Jahre alt ist; darin stellt Prof. Brody die These auf, die psychische Verfassung sei bei häufigem Sex ohne Kondom weitaus besser, denn der Mensch sei dazu programmiert, ungeschützten Sex zu haben, weil es Paaren einen evolutionären Vorteil gebe.
Nun ja, was soll man dazu sagen. Der Bloggerkollege Sax kommentiert trocken:

Ungeschützter Sex führt in der Tat weitaus häufiger zu Nachwuchs als geschützter. Zumindest fürs Überleben der Spezies ist das keinesfalls ein Nachteil.

Allerdings muss man fairerweise auch die Herkunft des Professors betrachten; die Schotten sind ja nun geradezu dafür berühmt, sehr sparsam mit vielen Dingen umzugehen, so dass hier vielleicht doch eher der Wunsch der Vater des Gedanken gewesen ist (immerhin hat Brody die Studie praktischerweise in Portugal durchgeführt, nicht in Schottland).
Ach ja, Schotten und Kondome:

Ein schottischer Offizier in Paradeuniform kommt in eine Apotheke und öffnet vorsichtig seine Felltasche. Er nimmt ein sorfältig zusammengelegtes Halstuch heraus, faltet es auseinander und nimmt aus dem darin liegenden seidenen Taschentuch ein Kondom, welches er dem Apotheker aushändigt. Der Apotheker hält es ins Licht, um es sich anzusehen, und stellt fest, dass es schon recht abgetragen aussieht und eine ganze Anzahl Flicken hat.
„Wieviel kostet die Reparatur?“ fragt der Schotte den Apotheker.
„Sechzig Pence“, antwortet dieser.
„Und was kostet ein neues?“ – „Ein Pfund.“
Daraufhin nimmt der Schotte das Kondom, faltet es zusammen, schlägt es sorgsam in das seidene Taschentuch ein und wickelt das Halstuch darum, bevor er das Päckchen in seinem Täschchen verstaut und mit schwingendem Schottenrock durch die Tür nach draußen eilt. Kurz darauf hört der Apotheker ein lautes Rufen, gefolgt von einem noch lauteren „Hurra“ – und einen Moment später steht der Offizier wieder am Tresen. „Das Regiment hat abgestimmt“, teilt er dem Apotheker mit, „wir nehmen ein neues.“

Verbotene Würfe

New Orleans ist uns im Allgemeinen nicht gerade als Hort der Unvernunft bekannt; vielmehr asoziieren die meisten mit New Orleans eher angenehme Dinge – Musik, Klima, und nicht zuletzt die berühmte Mardi-Gras-Parade, die dieses Jahr am 8. März stattfinden wird („Mardi Gras ist die französische Bezeichnung für den Faschingsdienstag, den letzten Tag des Faschings vor dem Aschermittwoch, dem Beginn der österlichen Fastenzeit.“).
Rund um diese schon über 150jährige Tradition, die mit den französischstämmigen Siedlern in die Niederungen des Missisippi-Deltas und die Gebiete drumherum kam, entwickelten sich natürlich auch Richtlinien und Vorschriften, was anlässlich dieser Parade getan werden darf – und was nicht. Teilnehmern an dieser Parade ist es strengstens verboten, Kondome in die Menge zu werfen:

Sec. 34-28. Prohibited throws. (…) (d) No Mardi Gras parade participant, while participating in a parade on the parade route, in a parade staging area, or in a parade disbanding area, shall hand out, throw, or distribute in any way, any condom or prophylactic or any sexually-oriented device. Sexually-oriented device shall include but not be limited to any paraphernalia that is designed in whole or part for specified sexual activities as defined in the comprehensive zoning ordinance. (e) Any carnival organization which allows or permits a violation of this section shall be subject to the penalties set out in section 34-2 of this chapter; for purposes of this paragraph, each violation by a parade participant shall be considered as a separate violation. (f) Any Mardi Gras parade participant who violates this section shall be subject to immediate removal from the parade in addition to the penalties set out in section 34-3 of this chapter.

(M.C.S., Ord. No. 19,314, § 1, 7-15-99; Ord. No. 19,676, § 1, 5-18-00)

Ein interessantes Fundstück aus der Sammlung der dümmsten Gesetze; aber immerhin mag es die Teilnehmer, die sich nun ihre Kondome kaufen müssen, trösten, dass die gleiche Vorschrift es auch Schlangen verbietet, sich näher als 200 Yards an die Parade heranzuschleichen. Das Bewerfen von Paradeteilnehmern mit Colaflaschen ist übrigens auch nicht gestattet.