Mangelware

wird das Kondom hoffentlich nicht werden. Momentan stehen zwar viele Fabriken still – unter anderem ist auch ein Teil der Produktion des malaysischen Großherstellers Karex gestoppt worden, und auch Thailand wird wohl bald nachfolgen -, aber eine nach der anderen macht mit „Ausnahmegenehmigung“ oder ähnlichen Sonderregelungen wieder auf. Mehr dazu hat Reuters.
Ich bin allerdings optimistisch, dass zumindest im Einzelhandel hier in Mitteleuropa auch 1 Monat Produktionsstillstand keine gravierenden Mängel in den Regalen bedeutet; die meisten Lager – egal ob beim Großhandel oder vielen Versendern – sind gut gefüllt. Vielleicht ist das auch eine Chance für viele kleinere, seltener gekaufte Marken, wenn Durex sich mal eine Weile zurückziehen muss…

Deutsche hamstern Kondome? Eher nicht.

„Deutsche hamstern Kondome!“ hieß es gestern bei „deinUpdate.de“, siehe Screenshot (Archiv):

Was natürlich weder durch die verlinkte Pressemitteilung noch durch Tatsachen belegt ist. Zitiert wird eine Pressemitteilung (Archiv) von Ritex, in der Geschäftsführer Robert Richter eine gestiegene Nachfrage nach Kondomen feststellt. „Wir sehen hier sicherlich Vorratskäufe“, wird er dort zitiert – allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit (sage ich) weniger durch die Endanwender, sondern eher durch Händler, die ihre Lager aufstocken. Das allerdings nicht wegen eines gestiegenen Bedürfnisses nach Zweisamkeit unter Quarantäne, denn auch unter Nicht-Quarantäne-Bedingungen ist man üblicherweise über Nacht zu Hause, und die Chance auf eine schnelle Nummer tagsüber wird – wegen der ständigen Anwesenheit der Kinder – eher geringer ausfallen. Nein, vielmehr stocken die Händler ihre Lager auf, um Nachschubproblemen auszuweichen, die durch Ausfälle in der gesamten Lieferkette entstehen könnten: von Produktionsstopps bei Rohlatex-Lieferanten (wie derzeit in Malaysia, wo seit gestern viele Betriebe mindestens bis 31.3. stillstehen) bis hin zu ausgedünnten Personaldecken bei den Transportunternehmen.
Die Nachfrage durch Konsumenten ist dagegen im Rahmen der jahreszeitlichen Schwankungen („Frühlingsgefühle!“) normal – kein Supermarkt, keine Drogerie meldet leere Regalfächer bei Kondomen, und auch der Onlinehandel läuft durchgehend normal und frei von Störungen oder übergroßer Nachfrage. Schließlich reicht eine Packung Kondome bei den allermeisten Anwendern ja auch wesentlich länger als eine Packung Toilettenpapier 🙂

Nein.

Kondome schützen nicht vor dem Corona-Virus.
Richtig ist zwar, dass die Viren an den Stellen, die von einem Kondom bedeckt sind, nicht durchkämen, wenn sie denn dort lang wollten. Allerdings werden diese Viren nach dem jetzigen Stand der Erkenntnisse durch Tröpfcheninfektion übertragen; ein Kondom – egal ob bestimmungsgemäß über den Penis gezogen oder über den Finger – schützt also nicht davor, sich das oben ins Gesicht sprühen zu lassen, um es mal so drastisch auszudrücken.
Auch Fingerkondome nützen da nichts; die sind nur dazu da, eigene Verletzungen am entsprechenden Finger vor Infektionen zu schützen (bzw. zu verhindern, dass Körperflüssigkeiten aus eigenen Fingerverletzungen an oder in jemand anderen geraten; von Schmutz will ich gar nicht reden, denn ungewaschene Hände gehen gar nicht, egal ob mit oder ohne).
Trotzdem sollte man natürlich beim Sex weiterhin Kondome verwenden (und bei Bedarf Fingerkondome beim Petting); HIV verschwindet ja nicht, nur weil jetzt Corona da ist. Sozusagen.

Der fehlte noch

Wer? Der Postillon, natürlich. Heute aus aktuellem Anlass: Alternativen zur Atemschutzmaske bei akuter Corona-Gefahr.

1. Kondom überm Kopf
Kondome schützen. Über den Kopf gestülpt auch vor Coronaviren. Praktisch: Da die meisten Kondome zumindest teilweise transparent sind, fällt der Träger damit so gut wie überhaupt nicht auf.

Es gefällt mir ja sehr, dass Kondome hier gleich als „Nummer 1“ gelistet sind, aber ich befürchte jetzt eine massive Zunahme der Bestellungen, und dann müssen wir (leider, leider, seufz) die Preise erhöhen…