Der Papst so: Ich will Spaß!

Die Meldung ist so kurz, dass ich sie beinahe übersehen hätte, und außerdem schon etwas veraltet, aber trotzdem:

Kondome mit Kokain für den Vatikan abgefangen
Deutscher Zoll stellt mysteriöse Lieferung aus Südamerika sicher

…lässt sich mit Berufung auf AFP in der Welt nachlesen. Insofern nichts Besonderes, Koks wird nun mal vorzugsweise geschmuggelt und nicht per Einschreibpäckchen verschickt. Für den Vatikan bestimmt? Nun ja, auch nur Menschen. Rein statistisch gesehen muss es da auch mindestens einen schwer Abhängigen geben – war da nicht einer mit diesem Gefühl der Unfehlbarkeit? Egal. Was mich stört, sind zwei Sachen. Erstens, warum zum Kuckuck müssen es immer Kondome sein? Das ist eindeutig Kondommissbrauch, und da verstehe ich gar keinen Spaß. Und zweitens: Koks-Kondome? (C) Kondom-geplatzt.deWelches kranke Hirn hat sich diese Flugroute ausgedacht? Südamerika -> Leipzig -> Vatikan !? Ausgerechnet durch den einzigen Flughafen, wo so wenig los ist, dass die tatsächlich so gut wie alles kontrollieren können, was da durchfliegt?
Irgendwas ist da faul.

Update Mesh ergänzt: „Als Empfänger der Sendung war die Poststelle des Vatikans angegeben, keine konkrete Person. Die Drogen wurden vom deutschen Zoll in Rom einem vatikanischen Polizisten übergeben.“ Äh, wie jetzt? Leipzig? Rom? Der deutsche Zoll bringt dem Papst seinen Koks persönlich vorbei, damit unterwegs auch nichts verloren geht? Beim vatikanischen Postamt hätte sich übrigens noch niemand als Empfänger gemeldet, um die Sendung abzuholen. Hallo? Holt doch mal bitte jemand die Kokskondome ab, danke. Aber bitte vorher anrufen: +39 06 69890400 ist die Nummer vom Postamt des Papstes.

Update 2: Die Straits Times aus Singapur meldet unter Berufung auf die „Bild am Sonntag“(!): „The newspaper, citing a German customs report, said authorities handed the package with the drugs to a police officer at the Vatican with the aim of laying a trap for a culprit who might try to claim it.“ Hat wohl nicht geklappt mit dem Fallenstellen… die Vatikanesen sind nicht so doof, nee. Also probieren wir’s jetzt mit einer Verlustanzeige in der BamS? Aaaargh. Dass im Vatikan Pornos gedownloadet werden, wissen wir ja – aber jetzt liest man dort auch noch die BILD-Zeitung!?

Update 3: Die meisten Kommentatoren auf Twitter sind der Meinung, dass das Kokain nur als Tarnung für die Kondome dienen sollte… das lass ich jetzt mal so ohne Kommentar stehen.

Google ist mal wieder witzig heute

Leute, googelt bloß nicht nach „Weltkondomtag“. Erstens gibts den offiziell gar nicht, und zweitens hat Google dazu seine ganz eigene Meinung:
weltkondomtag
Danke, Google, für Dein Vertrauen in dieses Produkt.

Kapitalverbrechen im Bayrischen Wald

Tut mir leid, liebe Urheberrechtsfanatiker, wenn ich jetzt mal mehr zitiere als eigentlich zulässig, aber die Meldung ist trotz ihrer bombigen Schlagkraft zu kurz (sie besteht nur aus drei Sätzen), und ich mag diese beiden Sätze auch nicht gern verstümmeln:

Im Rahmen der anschließenden körperlichen Durchsuchung eines 28-jährigen Arbeitslosen aus Baden-Württemberg gab dieser freiwillig ein Kondom heraus, in dem sich drei Druckverschlusstütchen mit mehreren Gramm Crystal befanden. Aufgrund dieser nicht geringen Menge übernahm das Kommissariat 10 die weiteren Ermittlungen.

Es handelte sich um einen von zwei Insassen eines tschechischen Taxis, „das kurz zuvor aus Tschechien eingereist war.“ Das Taxi, wohlgemerkt. Ich stelle mir das gerade so bildlich vor, die die „Streife der Schleierfahndung“ (fahnden die verschleiert?) diese Insassen prüft, worauf einer der beiden freiwillig(!) seine „nicht geringe Menge“ (also ein paar Gramm) den Freiwilligkeitsnachhelfern überreicht. Wow. Also ich finde, hier muss es mindestens die Todesstrafe setzen! Lasst das gesamte Kommissariat in diesem Fall schwerster Kriminalität ermitteln!
Kondommissbrauch durch 28-jährige baden-württembergische Arbeitslose in einem tschechischen Taxi mitten in Bayern – das ist ein Fall mit internationalen Dimensionen, bei dem noch so viele Fragen offen sind. Wer war der zweite Mann? Ein V-Mann des bayrischen Schleierdienstes? Was war das für ein Kondom? Welcher Kondomhersteller steckt dahinter? Eigentlich müssten Kondome, die zum Transport von Drogen geeignet sind, verboten werden. Genau wie Flüssigkeiten zum Sprengen von Flugzeugen. Oder überhaupt.
Das Ganze stand in der Mittelbayerischen im Schambereich Cham-Regionalteil, leider ohne Angabe eines Autors – dabei hätte ich ihm die Namensnennung doch so gerne gegönnt…

Nigeria Connection

Nigeria Bus PreacherNun ja, Nigeria ist für jeden, der berufsmäßig viele eMails bekommt, ja normalerweise ein Land, um das man einen großen Bogen macht; berühmt-berüchtigt durch die „Nigeria Connection“ oder den „Nigeria Scam“, und unter Komdomherstellern ist das Land wegen der vielen scheinbar aus irgendwelchen Ministerien kommenden Anfragen nach soundsoviel Millionen Kondomen auch schon so ziemlich die unbeliebteste Gegend, in die man ein Angebot schickt. Das führt dann dazu, dass man dort eben keine wirklich guten Kondome bekommt – außer Durex ist da nicht viel zu haben, wenn man von den durch die Regierung verteilten chinesischen Wundertüten mal absieht. Mit der Zeit bekommt der durchschnittliche Nigerianer also eine gewisse Allergie gegen die Allgegenwärtigkeit der Marke Durex – was dann dazu führen kann, dass Leute, denen Durex-Kondome aus der Tasche (oder, wie in diesem Fall, aus der Bibel) fallen, mal böse eins auf die Rübe bekommen:

A bus preacher was almost lynched on Saturday morning at Toyota Bus stop, in front of the popular Ladipo Spare parts market, when some condoms allegedly fell out of his bible as he preached the ‘Word of God’. […] According to an eye witness, Mr. John Mbakogu, who was on his way to his shop at Ladipo, “People were just falling as he was laying hands. One man almost fell out of the bus under the influence of the Spirit. It was amazing until he raised his hands to cast the demons out of one girl, and 2 Durex condoms fell out.”

So schreibt die Daily Post. Interessant, auf was die Leute so achten, wenn jemand predigt.