CSD500: das ewige Versprechen – uneingelöst.

Seit mindestens 4 Jahren geistert das CSD500 durch die Medienlandschaft – das Wunderkondom, das die passende (bzw. notwendige) Erektion gleich mitbringt. Schluss mit nervtötendem Vorspiel oder halbstundenlanger behutsamer Stimulation, um einen gewissen Mindestanstellwinkel zu erreichen – Instant Erection quasi: aufreißen, überziehen: steht.
Ganz so dramatisch schildert der Entwickler des „Wunderkondoms“, die Firma Futura Medical, das natürlich nicht:

By applying the CSD500 condom, a pharmacological dose contained within the teat of the condom will be delivered to the penis. This has been clinically proven to increase local blood flow within the penis which in turn leads to increased firmness, increased penile size and longer duration of an erection.

Der Vertrieb soll über die Marke Durex erfolgen, damit der Absatz auch weltweit gleich ordentlich funktioniert. So weit, so schön – nur: wo bleibt CSD500? Seit einiger Zeit ist es erstaunlich ruhig geworden um dieses Produkt, das „nach Erkenntnissen der Hersteller 80 Prozent der Kondomnutzer neugierig machen“ (Paradisi.de) sollte.
Womöglich gehört auch dieses Kondom ja zu der Sorte „Phantomkondome“ – ewig versprochen, nie geliefert – wie das Spraykondom oder die Nikotin-Kondome

Kondome schützen. Nur nicht vor Dummheit.

Wie aufgeklärt ist Deutschland wirklich? Meinungen und Behauptungen wie die folgenden geistern immer noch ungehindert durchs Netz – und haben, wie vielfältige Diskussionen in verschiedenen Boards zeigen, tatsächlich mehr Anhänger als gedacht – insbesondere, wenn sie sich ein (pseudo)wissenschaftliches Mäntelchen umhängen.

„Kondome schützen nicht.“ Gegenteilige Behauptungen seien lediglich „Propaganda der Homosexuellen-Lobby und [von] komisch gestrickten Leuten wie Rita Süssmuth“. (Johanna Gräfin von Westphalen)

„Vertraue ruhig dem Kondom, wenn Dir Dein Leben nicht lieb ist. Das Kondom kann Deinen AIDS-Tod nur auf später verschieben!“ (Dr. Prinz in „Medical Tribune“, zitiert auf Aktion-Leben.de)

„Die Medien leben von Werbeverträgen mit der Industrie. Die Industrie braucht aber SEX, um ihre Produkte zu verkaufen. Somit muß von den Medien der freie Sex propagiert werden, unterstützt vom Bundesgesundheitsministerium, daß Jugendlichen mit Slogans wie „Kondome schützen“ suggeriert, daß sie durch Kondome sicheren Sex praktizieren können. Unter dieser Politik haben dann Millionen Jugendliche lebenslang zu leiden, die sich nicht heilbare Geschlechtskrankheiten einfangen.“ (Mathematik.Net)

Und das sind nur drei willkürlich herausgegriffene Beispiele. Wem das (zu Recht) zu bunt wird, dem sei zur Erheiterung dieser Artikel aus dem Zukunftia-Blog empfohlen 🙂

Fair Trade, Öko, Vegan… Kondome?

FairSquared Ethical CondomsJa, es gibt sie: die aus fair gehandeltem Latex nachhaltig produzierten veganen CO2-neutralen Öko-Kondome. Nur eben noch nicht bei uns, sondern (wieder einmal) in England. Wie die große Einzelhandelskette Waitrose bereits am Montag bekanntgab, werden diese edlen Produkte (die man kaum noch als Gummis bezeichnen mag) in Kürze auch in den Waitrose-Supermärkten erhältlich sein.

The supermarket will stock two types of condoms from FairSquared, a small ethical supplier based in Newcastle. Made from fair trade rubber farmed in South India, the Keralan workers who produce the rubber benefit from fair prices, fair working conditions and fair supplier relationship.

Waitrose ist damit der erste Supermarkt in Großbritannien, der vegane öko fairtrade … Kondome führen wird. Details zum Produkt selbst gibt es übrigens bei FairSquared, wo man die Überzieher auch kaufen kann.
NB. In Deutschlanbd gibt es alles einzeln -fair gehandelte Kondome („Lümmeltüten“ von Lebenslust), vegane Kondome („Glyde“) usw. -, aber bisher nicht zusammen in einem Produkt.

Gehaltserhöhung abgelehnt

Sehr geehrter Penis,
Vielen Dank für Ihr Schreiben vom gestrigen Tage. Ihren Wunsch nach Gehaltserhöhung müssen wir jedoch abschlägig bescheiden, und zwar aus den folgenden Gründen:

  • Sie haben noch nie 8 Stunden hintereinander gearbeitet.
  • Sie machen nach nur kurzen Arbeitseinsätzen öfters ein längeres Nickerchen.
  • Sie befolgen die Arbeitsanweisungen nicht immer zufriedenstellend.
  • Sie bleiben oft nicht an dem Ihnen zugewiesenen Arbeitsplatz, sondern treiben sich auch in anderen Gegenden rum.
  • Sie nehmen weitaus mehr Pausen als zulässig.
  • Sie entwickeln keine Eigeninitiative – man muss Sie jedes Mal erst anregen oder Druck ausüben, um Sie zum Aufstehen zu bewegen.
  • Ihr Arbeitsplatz sieht nach Schichtende saumäßig aus.
  • Sie tragen oft keine Schutzbekleidung.
  • Sie zeigen sich meist unwillig, Doppelschichten zu übernehmen.
  • Sie verlassen oft noch vor Einsatzende Ihren Arbeitsplatz.
  • Sie wurden des öfteren beobachtet, wie Sie mit zwei verdächtigen Beuteln Ihren Arbeitsplatz aufgesucht und verlassen haben.

Mit freundlichen Grüßen,
Die Körperverwaltung.