Papstlobby gegen Kondomwerbung in Madrid

„Die Stadt Madrid zeigt Mut: Kondomwerbung beim Weltjugendtag abgelehnt“ titelt das katholische Onlinemagazin KATH.NET und schreibt:

Die pseudo-katholische Organisation „Catholics for Choice“ darf im Madrider Verkehrssystem während des Weltjugendtags 2011 keine Werbung für Kondome machen. Die zuständige Madrider Werbeagentur Publimedia hat den Werbeauftrag abgelehnt. (…) Die Organisation hatte schon bei den Weltjugendtagen in Köln und in Toronto ihre von der katholischen Lehre abweichende Meinung verbreitet und unter den jungen Pilgern Kondome ausgeteilt.

Ja, ja, die bösen Abweichler. OK, auch Papst-Bashing hat Tradition, und warum nicht quid pro quo, das lehrt ja auch schon das Alte Testament (Auge um Auge, usw.). Nein, was ich in diesem Zusammenhang lustig fand, ist das FavIcon von Kath.net (das ist das kleine Symbol, dass das bei modernen Browsern oben in der Titelzeile vor der URL steht – ich habs mal eingerahmt)… wenn das mal keine Schleichwerbung für Kondome ist… 🙂
Kann ich mir das mal bei Euch ausborgen? Es würde hier zum Blog gut passen…

Spanien fördert Frauenkondome

Das Magazin Comprendes wie auch die deutschsprachige spanische Tageszeitung Arena berichteten vorgestern übereinstimmend über eine neue Kampagne des spanischen Gesundheitsministeriums, wonach für einen Zeitraum von zunächst 6 Monaten die Verwendung von Frauenkondomen ideell und finanziell gefördert werden soll.

Das Ministerium hat die Kampagne auch unter dem Eindruck der letzten Proteste der Abtreibungsgegner gestartet. Knapp ein Jahr nach dem neuen Abtreibungsgesetz kommt Spanien bei diesem Thema nicht zur Ruhe. Die spanische Regierung ist nun in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Zahl der Abtreibungen nach Inkrafttreten des Gesetzes nicht deutlich ansteigen. Nach der neuen Regelung bleiben Schwangerschaftsabbrüche künftig bis zur 14. Woche und in Ausnahmefällen bis zur 22. Woche straffrei. Bislang waren Abtreibungen in Spanien nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Von der Sache her begrüßenswert – ob sich die Verwendung von Frauenkondomen jedoch großflächig durchsetzt, bleibt zu bezweifeln; und das liegt nicht nur am (im Vergleich zu einem Standard-Kondom) stolzen Preis, sondern auch am etwas un-eleganten Handling.