Mach’s mit… Gestank. Hä?

Fäkaliengeruch mahnt Menschen zur Vorsicht beim Sex. Gestank erinnere daran, Krankheitskeime zu vermeiden.

So, meint SPIEGEL Online, erklären Wissenschaftler einen neuen Befund, der in Psychological Science veröffentlicht wurde.
Nun ja, man kann sicherlich alle möglichen Dinge mit solchen schrägen Studien belegen – ob das Ganze eine praktische Relevanz für den tatsächlich ausgeübten Geschlechtsverkehr hat, sei jedoch dahingestellt. Meiner (zweifellos unmaßgeblichen und subjektiven) Erfahrung nach vergeht einem bei Fäkaliengeruch die Lust am Sex so ziemlich gänzlich. Die Frage „Mit Kondom oder ohne?“ stellt sich dann in der Regel überhaupt nicht mehr.
Also, liebe Wissenschaftler: Untersucht doch mal die Rolle von Gestank als Verhütungsmittel! Ich bin sicher, ich weiß schon, was dabei rauskommt…

Kondome mit Werbeaufdruck

Das Onlineportal MSNBC News meldete kürzlich, das nun endlich auch Kondome mit Werbeaufdruck erhältlich sein werden – hergestellt von der Firma Graphic Armor unter der Bezeichnung Picture Condoms™. Feine Sache, sicherlich; da wird sich die Werbewirtschaft freuen, wenn nun endlich auch auf den bisher nur mit Noppen und Rillen statt Werbebotschaften verzierten Gummis Produkte und Dienstleistungen angeboten werden können.

Die Erfinder haben bereits Kontakt zur Unterhaltungsbranche, Herstellern von Energy Drinks und Designern aufgenommen. Sie alle könnten ihr Logo oder einen Slogan auf die Kondome drucken lassen, berichtet Adam Glickman, Vorstand der Firam Condomania, die die Pariser vertreibt. (Merkur Online)

Nur – wer soll die Werbung lesen? Üblicherweise fummelt man ein Kondom erst kurz vorher aus seiner Hülle (und im aufgerollten Zustand kann man die Werbung ja ohnehin nicht sehen), und das meist blind oder zumindest mit der Aufmerksamkeit auf ganz anderen Dingen… oder könnt Ihr Euch vorstellen, dass eine Frau, die gerade im Begriff ist, ihrem Liebhaber das Kondom überzuziehen, erst mal die Werbung liest? (Falls das passiert, Jungs: nehmt Euch eine neue Freundin!) Mann selbst kann aus seiner Perspektive – zumindest bei einem vorschriftsmäßig erigierten Glied – die Werbung ohnehin nicht lesen. Und hinterher? Ne, nee….

CSD500: das ewige Versprechen – uneingelöst.

Seit mindestens 4 Jahren geistert das CSD500 durch die Medienlandschaft – das Wunderkondom, das die passende (bzw. notwendige) Erektion gleich mitbringt. Schluss mit nervtötendem Vorspiel oder halbstundenlanger behutsamer Stimulation, um einen gewissen Mindestanstellwinkel zu erreichen – Instant Erection quasi: aufreißen, überziehen: steht.
Ganz so dramatisch schildert der Entwickler des „Wunderkondoms“, die Firma Futura Medical, das natürlich nicht:

By applying the CSD500 condom, a pharmacological dose contained within the teat of the condom will be delivered to the penis. This has been clinically proven to increase local blood flow within the penis which in turn leads to increased firmness, increased penile size and longer duration of an erection.

Der Vertrieb soll über die Marke Durex erfolgen, damit der Absatz auch weltweit gleich ordentlich funktioniert. So weit, so schön – nur: wo bleibt CSD500? Seit einiger Zeit ist es erstaunlich ruhig geworden um dieses Produkt, das „nach Erkenntnissen der Hersteller 80 Prozent der Kondomnutzer neugierig machen“ (Paradisi.de) sollte.
Womöglich gehört auch dieses Kondom ja zu der Sorte „Phantomkondome“ – ewig versprochen, nie geliefert – wie das Spraykondom oder die Nikotin-Kondome

Kondome schützen. Nur nicht vor Dummheit.

Wie aufgeklärt ist Deutschland wirklich? Meinungen und Behauptungen wie die folgenden geistern immer noch ungehindert durchs Netz – und haben, wie vielfältige Diskussionen in verschiedenen Boards zeigen, tatsächlich mehr Anhänger als gedacht – insbesondere, wenn sie sich ein (pseudo)wissenschaftliches Mäntelchen umhängen.

„Kondome schützen nicht.“ Gegenteilige Behauptungen seien lediglich „Propaganda der Homosexuellen-Lobby und [von] komisch gestrickten Leuten wie Rita Süssmuth“. (Johanna Gräfin von Westphalen)

„Vertraue ruhig dem Kondom, wenn Dir Dein Leben nicht lieb ist. Das Kondom kann Deinen AIDS-Tod nur auf später verschieben!“ (Dr. Prinz in „Medical Tribune“, zitiert auf Aktion-Leben.de)

„Die Medien leben von Werbeverträgen mit der Industrie. Die Industrie braucht aber SEX, um ihre Produkte zu verkaufen. Somit muß von den Medien der freie Sex propagiert werden, unterstützt vom Bundesgesundheitsministerium, daß Jugendlichen mit Slogans wie „Kondome schützen“ suggeriert, daß sie durch Kondome sicheren Sex praktizieren können. Unter dieser Politik haben dann Millionen Jugendliche lebenslang zu leiden, die sich nicht heilbare Geschlechtskrankheiten einfangen.“ (Mathematik.Net)

Und das sind nur drei willkürlich herausgegriffene Beispiele. Wem das (zu Recht) zu bunt wird, dem sei zur Erheiterung dieser Artikel aus dem Zukunftia-Blog empfohlen 🙂