Junge Frauen: wenig Kondombenutzung nach Absetzen der Pille

Unter der Überschrift „Young Women Often Don’t Resume Condom Use After Stopping Contraception“ meldete die Medical News Today am Wochenende in Auswertung einer an der Stanford University School of Medicine durchgeführten Studie mit 1194 jungen Frauen zwischen 15 und 24:

Researchers claim that when these young women stop taking their pills, they do not resume the use of condoms, which can result in the sexually transmitted infections, (STIs) and unwanted pregnancy.

Offenbsichtlich hatten sich die jungen Damen so an die Pille gewöhnt, dass ihnen die Kondombenutzung in der Zeit danach schwerer fiel als vor der Zeit, in der sie die Pille regelmäßig nahmen. Die Studie sieht hier deutlichen Nachholbedarf bei der Aufklärung über die Folgen ungeschützten Geschlechtsverkehrs.

Kondome mit Loch sind doch zu was gut

… zumindest, wenn es um Werbung geht. In diesem Fall um Klemmmappen des Herstellers Durable; selbiger benutzt das Motiv des gelochten Kondoms mit dem passenden Slogan „Es gibt Dinge, die locht man nicht“.
Nun ist es ohnehin eher unwahrscheinlich, dass jemand seine Kondome abheften würde – weder in einem Ordner noch in einer Klemmmappe. Aber die Idee ist trotzdem nicht schlecht. Das Marketing-Portal Horizont.net schreibt dazu:

Kampagnenidee und -entwicklung sowie die Mediaplanung verantwortet die Münsteraner Agentur Living Concept. Im Vergleich zu seinen tendenziell konservativen Konkurrenten geht Durable neue Wege in der Kundenansprache, etwa mit einem gelochten Kondom als Motiv. Der Erfinder der Klemmmappe will auf diese Weise das Image seines Produkts entstauben.

Sind Studenten komdomfeindlich?

Eine aktuelle Studie („Sexual health, risks, and experiences of New Zealand university students: findings from a national cross-sectional study.“ von Rebecca Psutka, Jennie Connor, Kimberly Cousins, Kypros Kypri), die Anfang letzten Monats im New Zealand Medical Journal veröffentlicht wurde, beleuchtet das Kondomnutzungsverhalten von Studenten in Neuseeland (ohne Hinweise darauf, ob dieses Verhalten nun eher neuseeland-typisch oder eher studenten-typisch ist).

Multiple sexual partnerships were common. Condom use was uncommon and inversely associated with number of recent sexual partners. One in 20 students had or contributed to at least one unintentional pregnancy. The prevalence of risky sexual behaviours in this population raises concern about the number of students at risk of sexually transmitted infections and unintentional pregnancies.
(Hervorhebung von mir)

Die Stude beruht auf der Befragung von 5770 Studenten zwischen 17 und 24 (wobei man berücksichtigen muss, dass unter dem Begriff „students“ im englischen Sprachraum auch Schüler der obersten Gymnasialstufe subsumiert werden, nicht nur „echte“, also an einer Universität immatrukulierte Stundenten nach unserem Begriffsverständnis) in Neuseeland. Dort geht es also scheinbar ziemlich wild zu:

Describing the last time they had sex, 58% of men and 51% of women reported using a condom and 38% of men and 29% of women had consumed alcohol. Approximately 6% of women and 5% of men reported ever having sex that resulted in an unintentional pregnancy. Of these pregnancies, 74% of women and 72% of men reported a termination while another 19% of men did not know the outcome.

Bis diese Meldung in Deutschland angekommen war, hatten sich die Zahlen allerdings bereits ein wenig verändert (Es lebe die Stille Post!): „3.000 17- bis 26-jährige Studenten von zwanzig Universitäten aus Neuseeland wurden dafür zu ihrem Sexualverhalten und der damit verbundenen gesundheitlichen Vorsorge befragt“, meinte beispielsweise Newsburger.de unter Berufung auf die dts Nachrichtenagentur (Befragt wurden nicht 3000, sondern 5770; 2922 haben geantwortet).

Männer, die keine Kondome benutzen, nerven

Fluter.deYep. Mit dieser Headline will ich Euch auf einen guten Artikel zum Thema hinweisen: „Zieh’ dir mal was über “ heißt er und steht unter dem Motto „Schwul oder hetero: Wer ein Kondom trägt, zeigt Verantwortungsgefühl“:

Es macht den Mann zum Idioten, wenn er zu dumm für Kondome ist.

Und wenn unsere Gesetze den einen – der weiß, dass er krank ist und trotzdem ohne Kondom Sex hat – wegen Körperverletzung vor Gericht bringen können, dann sollte der andere eigentlich wegen Dummheit gleich mitverurteilt werden.

Julia Seeliger und Boris von Brauchitsch im „Fluter“, 20.9.12
In dieses Magazin solltet Ihr öfter mal reinlesen.