Der berühmte Sack voll Reis

bpdder bekanntlich in China steht und dessen Umfallen von der Weltöffentlichkeit jedes Mal gespannt erwartet wird, weil die Folgen mit Sicherheit unabsehbar dramatisch sind; dieser metaphorische Sack Reis fiel nun wieder einmal um.
Seit vorgestern jagen nämlich Schlagzeilen um den Globus: „Ein Mann aus Florida hat mit einer gestohlenen Kreditkarte Kondome gekauft!“ Neiiin! Doch!! Oooh!!!
Das Boynton Beach Police Department hatte auf seiner Facebook-Seite unter etlichen anderen Routinemeldungen über die alltägliche Kleinkriminalität im ansonsten recht beschaulichen Strandörtchen mit nebenstehendem Foto des 21jährigen Jack N. vorgestern die Meldung verbreitet:

He robbed a woman of cash at gunpoint early this morning on Southwest 14th Avenue. Just prior to the robbery, he used a stolen credit card to buy $10 worth of condoms at a 7-Eleven, 101 W. Woolbright Road. He left the store but then came back with another man and a woman. He attempted to buy more items, but the credit card was declined.

Mehr war da eigentlich nicht. Und doch stürmte die Nachricht wie ein Lauffeuer durchs Land – bis zur Daily News und weiter bis zu uns. WTF?
Und was lernen wir daraus? Mit gestohlenen Kreditkarten Flüge buchen, Autos kaufen oder Geld abheben ist normal und nicht berichtenswert. Aber Kondome! Kondoooome! Ts ts ts. Leute, fragt mal die (Online-) Kondomhändler Eures Vertrauens. Wenn die mal den Mund aufmachen würden, die Welt spräche von nichts anderem mehr als von der Kreditkartenklau-Kondomkauf-Mafia.
Nun ja. Aber zumindest dürfte Jackie hier derzeit der berühmteste Kondomdieb Amerikas sein. 15 minutes of fame, das ist doch wenigstens was.

Hollywood-Pornos: Umweg über Florida

Dass es in Kalifornien mittlerweile verboten ist, Pornos zu drehen, in denen die Darsteller kondomfrei agieren, ist ja bekannt. Dass das den Herstellerfirmen nicht so ganz schmeckt, auch. Was ist also die logische Folge? Der Dreh der einschlägigen Szenen wird einfach autgesourced – ein in der Wirtschaft ganz normaler Vorgang (und dass sich da keiner Illusionen macht: Porno ist genau das, Wirtschaft und Industrie, nicht etwa Kunst oder Kultur. Nur um das mal gesagt zu haben.), der natürlich jetzt seitens der kalifornischen Aktivisten mit einem Sturm der Entrüstung beantwortet wird.
So weiß die Nachrctenagentur AP zu berichten:

A health organization that successfully pushed for a Los Angeles County law mandating condom use in the adult film industry has filed a complaint about a porn movie made in Florida after it says filmmakers started shifting production to other states to avoid the law. The California-based organization, AIDS Healthcare Foundation, formally requested an investigation in an Aug. 16 letter to Florida’s Department of Health. The complaint claims that a Florida production took health risks by making pornography without condoms.

Und das in einem Land, das das Outsourcing eigentlich erst erfunden hat… Aber DAMIT konnte ja NIEMAND rechnen!