Völker, hört die Kondome!

… oder so ähnlich. Also wenn Ihr so ein Alexa-Dingsbums habt, dann könnt Ihr für Euer Bumsdings (hach, diese unbeabsichtigten Wortspiele aber auch immer, ts ts ts) auch Überzieher bei Amazon ordern. Und damit Euch das leichter fällt, gibts den Soundtrack dazu jetzt von SKYN. SKYN ist eine, hm, wie sagt man, Unter-Marke? der Marken Manix (und Mates, Lifestyles, Akuel … je nach Zielland), und Manix (sowie Mates, Lifestyles, Akuel … je nach Zielland) ist eine Marke des Ansell-Konzerns, und die Musik machen natürlich nicht die Kondome, oder die Manager oder die Verkaufsleiter, obwohl DAS ja mal interessant wäre, wie Kondome so musizieren würden, wenn sie es denn könnten, oder wollten, sondern irgendwelche Marketing-Fuzzis (bzw. von ihnen beaufgtrage Musik-Menschen), wie immer, also nehmt das nicht so wörtlich – aber die SKYN-Kondome sind schon gut, keine Frage, und latexfrei auch, nur musizieren können sie eben eigentlich nicht, aber das sagte ich, glaube ich, schon (bzw. ich schrieb es), und im Übrigen braucht man dann, wenn man die Kondome schon in Benutzung hat, keine Musik mehr, nur eben vorher, vielleicht, und deswegen also (schreibt Mashable):

A little music to enhance the mood? That’s what SKYN condoms wants to offer you with their new skill for Amazon’s Alexa. It’s called „Set the Mood“, and it’s got a variety of playlists perfect for your next sexy occasion. […] The company says they’re meant to „conceptualize the feeling of SKYN condoms in the form of curated playlists.“ So if you’ve ever wanted to hear how a condom feels, now’s your chance. All you need to do is add the skill, and then you start by asking Alexa to „set the mood.“

Also: Alexa anschalten, Gefühlvoll vögeln und stöhnend Kondome nachordern, und bald weiß es vielleicht die ganze Welt. Schließlich stimmt man ja schon mit dem Kauf der Alexa-Lauschangriffssäule der Übermittlung des gesamten hörbaren Lebens an Amazon zu. Wer weiß, bald kommen vielleicht die ersten Alexa-Leaks auf Youtube?

„Oh Schatz, hörst Du, wie gut sich das Kondom heute fühlt? Das nehmen wir morgen noch einmal, ja?“

Kondome als AIDS-Killer?

Seit dem Sommer machen wieder einmal ein paar Sensationsmeldungen die Runde – Neues Kondom killt Krankheitserreger heißt es da oder First condom designed to kill HIV und dergleichen mehr.
Worum geht es? Natürlich (wie zu erwarten) weniger um ein Kondom, dass per se ja AIDS-Viren höchstens erwürgen könnte, sondern um eine mikrobielle Beschichtung namens VivaGel®, entwickelt und hergestellt von der Fa. Starpharma:

VivaGel® (SPL7013, or astodrimer sodium) has been shown in laboratory studies to inactivate up to 99.9% of viruses, including HIV, the herpes virus (HSV), and the human papillomavirus (HPV), and has been shown in various laboratory-based disease models to inhibit infection with these viruses. VivaGel® has also been shown to have antibacterial effects.

LifeStyles Dualprotect by AnsellNun ist natürlich, wie immer, nicht alles Gold, was glänzt – denn andere Untersuchungen zeigen, dass dieser Superkiller wohl auch (noch?) ein paar Nebenwirkungen mit sich bringt. So veröffentlichte die Huffington Post bereits im Juli einen Artikel, in dem es heißt:

Dr. Anna-Barbara Moscicki, a pediatrics professor at University of California, San Francisco and an HPV expert, advises caution. She researched VivaGel as an intravaginal cream for women who wanted to protect themselves from viruses without using a condom, and found that it caused mild irritation and low-grade inflammation in study participants after two weeks of twice-daily use.

Wie auch immer – das mit Vivagel beschichtete Kondom soll zuerst in Australien unter dem Namen „LifeStyles Dual Protect“ auf den Markt kommen, und zwar, wie uns seit Monaten versprochen wird, „in Kürze“. Damit ist auch klar, welches Unternehmen sich dadurch Gewinne verspricht – „LifeStyles“ ist eine Marke des Ansell-Konzerns (Manix, Mates, Condomi, Skyn…). Aber auch Ansell hat noch keine Marktzulassung für dieses Produkt – das Schachteldesign (siehe nebenstehend) ist natürlich schon fertig. Wenigstens etwas 🙂

Condomi: Keine Produktion mehr in Erfurt

Wie die Thüringer Allgemeine vorgestern berichtete, hat das Erfurter Werk der Traditionsmarke Condomi die Produktion von Kondomen zum Jahresende 2010 eingestellt.

Nach Informationen eines Gewerkschaftssprechers der IG Bergbau, Chemie und Energie in Mittelthüringen sei die erst 2001/2002 gebaute modernste Produktionsanlage „nie hundertprozentig ausgelastet“ gewesen. Von den Ende 2010 Beschäftigten rund 100 Mitarbeitern sind nur noch 60 übrig geblieben. Die fertigen Kondome werden aus Südostasien angeliefert. Das Aus für den Erfurter Komplett-Produktionsstandort sei vor allem auf die gestiegenen Kautschuk- und Energie-Preise zurückzuführen.

Ich vermute mal, der größte Fehler für Condomi war der Ausverkauf an den britisch/amerikanischen Riesenkonzern Ansell im Jahre 2007. Seither hat die Marke sichtlich an Marktanteil verloren und läuft bald nur noch als Exot im Laden mit – somit ist das Ende dieser über 80jährigen Produktionsstätte, der „ältesten Kondomfabrik Deutschlands“, (leider) schon absehbar. Einen interessanten Überblick über die wechselvolle Geschichte der Marke bietet Wikipedia.