Durex: Design-Wettbewerb

Als weltweit führende Kondom-Marke hat sich Durex zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für geschützten Sex auf der ganzen Welt zu stärken. Unser Designwettbewerb soll Kondome als Verhütungsmittel wieder stärker ins Gespräch bringen. Denn nur im Dialog können Tabus gebrochen und das Bewusstsein dafür gesteigert werden. Wir sind überzeugt, daß dadurch am Ende auch mehr geschützter Sex praktiziert wird.

schreibt Durex anlässlich des aktuellen Wettbewerbs, mit dem die Nutzer dazu aufgerufen werden sollen, neue Durex-Kondomschachteln zu designen.

Aus den besten 12 deutschen Designs wählt unsere Jury den deutschen Gewinner. Dieser darf sich auf einen Street Art Workshop in Berlin mit Übernachtung und Partyprogramm freuen! Außerdem wird sein Design für die ab Juni im Handel erhältliche Durex Summerbag verwendet.

Na ja. Auch so kann man sich die Kosten für den Designer schenken. Passt ja prima in das Sparkonzept des neuen Marken-Besitzers Reckitt Benckiser, das im letzten Jahr mit Entlassungen, Betriebsschließungen und Produktknappheit begonnen wurde. Aber wer sich trotzdem den Spaß machen will: Hier darf man gratis für den (Noch?-)Marktführer arbeiten…

Die Leiden des deutschen Touristen auf Kuba

Die fuenfte Woche infolge frage ich in Dollarapotheken nach westlichen Qualitaetskondomen. Die sind derzeit in ganz Havanna schlichtweg nicht verfuegbar. Wohlwissend ob der sozialistischen Errungenschaften nimmt man(n) natuerlich so etwas Substanzielles mit aus Deutschland, aber jede Reserve geht irgendwann zuende. Stattdessen gibt es seit fuenf Wochen chinesische Kondome. Political Correctness Freunde moegen sich das nicht vorstellen koennen, aber die chinesische und europaeische Physiognomie ist nicht dieselbe. Es gibt Unterschiede.

zitiert nach Was Sie über Kondome auf Kuba wissen müssen von Jennifer Pyka

Tja, lieber unbekannter Freund, um wieviel länger wäre Dein Gesicht, wenn Du nun wüsstest, dass 90% der „westlichen Qualitätskondome“, die Du so schmerzlich vermisst, in diesen Ländern, wo die Leute eher eine „chinesische Physiognomie“ haben (gemeint: im Durchschnitt etwas kleinere Schwänze), hergestellt werden. China, Thailand, Malaysia: das Gros der weltweiten Kondomproduktion passiert dort – und zwar in allen Größen, die der Markt verlangt. Ob dann, beispielsweise, Manix, Mates oder 杰士邦 draufsteht, spielt für die Qualität des Kondoms keine Rolle; die Testverfahren und Standards (ISO 4074) gelten für für den einheimischen Markt bestimmte Ware genauso wie für Exportartikel nach Europa. Das Einzige, was wirklich fehlen dürfte, ist das (für die EU zwingend erforderliche und wegen der erforderlichen Audits und Zertifikate mit extra Kosten für den Hersteller verbundene) CE-Zeichen; aber solange Kuba noch nicht Mitglied der EU ist, wird das wohl auch weiterhin so bleiben.
Bei allen in China und den anderen Ländern Ostasiens für den Export (ob nach Europa, USA oder Kuba) hergestellten Kondomen ist die Standardgröße übrigens dieselbe: 52-54mm nominale Breite und 180mm Länge.

Enttäuschend: Condom Advisor

Manchmal denkt man ja, hach, da ist noch jemand, der sich lang und ausdauernd mit Kondomen beschäftigen kann – also text-mäßig, meine ich. Vielversprechende Anfänge ließ mich vor einiger Zeit dieses Snippet erahnen:

At the Condom advisor homepage – i try to write about my experiences with condoms. My thoughts about how to use condoms right, etc.

Jetzt hab ich da mal wieder reingeschaut: 6 Beiträge erst in diesem Jahr (und einer davon auch noch doppelt) und eigentlich ohne Mehrwert. Schade. Wieder ein paar Minuten vergeudet.

Bedeutungsverlust – oder Realitätsverlust?

Wie gut, dass Wissen.de noch im Beta-Stadium (siehe nebenstehende Abbildung) schlummert. Sonst wäre eine solche wie die folgende Aussage (auch wenn sie nur in einem Artiel über die Herkunft des Wortes „Kondom“ auftaucht – schon sehr bedenklich:

Das vielerorts ohnehin bis ca. 1950 kaum erhältliche Kondom verlor Anfang der 1960er Jahre vollends an Bedeutung, als die Antibabypille erfunden wurde.

Ich glaube, ich bleibe trotz aller Kritik doch lieber bei Wikipedia und Wiktionary.