Spanien fördert Frauenkondome

Das Magazin Comprendes wie auch die deutschsprachige spanische Tageszeitung Arena berichteten vorgestern übereinstimmend über eine neue Kampagne des spanischen Gesundheitsministeriums, wonach für einen Zeitraum von zunächst 6 Monaten die Verwendung von Frauenkondomen ideell und finanziell gefördert werden soll.

Das Ministerium hat die Kampagne auch unter dem Eindruck der letzten Proteste der Abtreibungsgegner gestartet. Knapp ein Jahr nach dem neuen Abtreibungsgesetz kommt Spanien bei diesem Thema nicht zur Ruhe. Die spanische Regierung ist nun in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Zahl der Abtreibungen nach Inkrafttreten des Gesetzes nicht deutlich ansteigen. Nach der neuen Regelung bleiben Schwangerschaftsabbrüche künftig bis zur 14. Woche und in Ausnahmefällen bis zur 22. Woche straffrei. Bislang waren Abtreibungen in Spanien nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Von der Sache her begrüßenswert – ob sich die Verwendung von Frauenkondomen jedoch großflächig durchsetzt, bleibt zu bezweifeln; und das liegt nicht nur am (im Vergleich zu einem Standard-Kondom) stolzen Preis, sondern auch am etwas un-eleganten Handling.

Blausiegel wird Mapa-Edelmarke

Na ja, so stand das natürlich nicht da, aber gemeint war es wohl schon: die Ankündigung von Mapa, die Marke Blausiegel künftig apothekenexklusiv zu vertreiben, wie Apotheke AdHoc gestern meldete:

„Während unsere Wettbewerber zunehmend außerhalb der Apotheken verkaufen, setzen wir bewusst gegen den Trend“, erklärt ein Mapa-Sprecher. Angesprochen werden sollen vor allem Käufer mit gehobenen Qualitätsansprüchen. (…) Im vergangenen Jahr sind die Kondome der Marke Blausiegel bereits sukzessive aus Drogerien und Lebensmittelgeschäften verschwunden; nur Großgebinde mit 100 und 1000 Stück werden auch in Zukunft für den professionellen Bereich direkt verkauft.

Alle Blausiegel-Benutzer sollten sich also jetzt erst einmal eindecken – denn erfahrungsgemäß bedeutet „apothekenexklusiv“ erst einmal „viel teurer“. Leider verschwindet dann eine der wenigen „deutschen*“ latexfreien Kondomsorten auch aus dem freien Markt. Vielleicht will die Firma mit dieser „antizyklischen“ Aktion aber nur die Traditionsmarke Blausiegel langsam sterben lassen – denn ein Umsatzplus ist durch die massive Einschränkung der Verkaufskanäle wohl kaum zu erwarten.
* Deutsch ist hier nur der Name. Blausiegel sensitive werden (siehe mein Beitrag von vorgestern) in Malaysia gefertigt; die Firma Mapa gehört zu einem französischen Konzern, der wiederum letztes Jahr von einer US-amerikanischen Kette (Jarden) einverleibt wurde.