Pride? Warum nur, warum?

Ich versteh es nicht. Überall wird man jetzt von dieserm übergriffigen Regenbogen+X-Farbverbrechen verfolgt. Pride! Buchstabensalat! Selbst meine Bank. Die Bank! Die soll mein Geld verwalten und sich nicht in meine oder anderer Leute Sexualität einmischen, das geht die gar nichts an, da haben die sich rauszuhalten. Die und alle anderen auch.
Ich lehne den Scheiß ab, Leute. Tut mir leid, aber das ist billigstes virtue signalling ohne jede Substanz (ja, und da, wo es vielleicht noch ein Zeichen setzen könnte, in Qatar vielleicht, Fußball-WM und so, da habt Ihr alle nicht genug Arsch in der Hose – sobald es ums Geld geht, wird der Schwanz eingeklemmt und mit dem lautesten Hund vor Ort geheult. Arschkriecher, erbärmliche, allesamt). Kein Kind kann heute mehr unschuldig einen Regenbogen malen, einfach weil er schön ist – ihr alle habt den Kindern die Regenbögen weggenommen.

(Abbildungen: Kondomfolien „Pride“ von Pasante Healthcare, UK, frisch für Euch eingescannt und Auslöser für diesen Beitrag)

Aber was ich eigentlich fragen wollte: Warum ausgerechnet „Pride“? Was hat Sexualität mit Stolz zu tun? Warum sollte man stolz darauf sein, eine sexuelle Orientierung zu haben? Ich meine, ja, cool, wenn man durch die Pubertät durch ist und Sex(ualität) vielleicht nicht mehr als anstrengend wahrnimmt… aber Stolz? Ist ja nun nicht unbedingt was, was man sich erarbeitet hat. Ich finde Sexualitätsstolz genau so unsinnig wie Nationalstolz, Rassenstolz, Geschlechtsstolz und alle anderen „Stölze“ auf Dinge, für die man nichts kann.

Vielleicht könnte man mehr erreichen, wenn man all diese Dinge da lassen könnte, wo sie hingehören. Wir waren da schon mal weiter in diesem Land.

Verrohung durch Kondome?

Es gibt Werbungen, die ein Pärchen zeigen, das direkt nach dem Kennenlernen mit einem Kondom gemeinsam verschwindet. Das ist eine Darstellung von Ruck-Zuck-Sexualität, die zu sexueller Verrohung führen kann.

Albert Wunsch, Erziehungswissenschaftler, unterstützt durch Verena Weigand, Bereichsleiterin Medienkompetenz und Jugendschutz der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). (Archiv-Version)

Wir lassen das jetzt mal so ein Weilchen sacken…
Ist es wirklich das Verschwinden mit Kondom, das zu sexueller Verrohung führen kann? Ernsthaft? Das erinnert mich irgendwie an die beispielsweise im südlichen Schwarzafrika verbreitete Vorstellung, Kondome würden zu Untreue verleiten (weil Seitensprünge ja keine Folgen mehr hätten), oder an fundamental-christliche Vorstellungen, dass die Sünde der Unzucht ja erst durch das Kondom so richtig aufblühen kann.

Den Rest des Artikels muss man nicht lesen – das ständige Gejammere um die eigene Unfähigkeit, Kindern zu erklären, was man schon längst hätte erklären sollen, bevor man sie „anstößigem“ Werbefernsehen aussetzt. Ja, Fernsehwerbung ist böse, Kondome natürlich auch, und wenn die Werbung nicht ständig und permanent Sexspielzeuge und „Ruck-Zuck-Sexualität“ anpreisen würde wie Sauerbier, würden unsere Kinder nicht zu sexuell verrohten Menschen heranwachsen, und die geplagten Erwachsenen müssten nix erklären, was ihnen peinlich ist.

Unsere Gesellschaft war da schon mal ein paar Schritte weiter.

(Oder das war alles natürlich ganz anders gemeint, und ich reagiere nur allergisch auf alle Versuche, Erziehung zu vergesellschaften. Wer weiß.)