Verhüllen statt verhüten

… kann man mit einem Kondom auch, habe ich gerade gelernt. Also nicht mit jedem Kondom natürlich, sondern nur mit einem speziellen, dem sogenannten „Euro-Kondom“, das vor 14 Jahren(!) von einem gewissen Ingo Maurer vorgestellt wurde (und von dem – also sowohl dem Kondom als auch dem Herrn Maurer – ich bisher nichts gewusst habe), einem, so Bild der Wissenschaft (Archiv), damals 77 Jahre alten renommierten Lichtdesigner, der mit dem damals gerade langsamen beginnenden Glühlampenverbot (anfangs ging es ja nur gegen matte Birnen, später gegen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen „energiesparend“ war) absolut nicht nicht einverstanden war:

Seit September sind fast alle matten Glühbirnen verboten, weil sie angeblich weniger effizient sind. Für klare Birnen haben wir „ Euro-Condom“ entwickelt – einen Silikonüberzug, der das Licht einer matten Birne erzeugt.

Das war 2009, wie gesagt. Die Älteren unter Euch werden sich noch erinnern. Für Jüngere wird sich der Begriff „Glüh-Birne“ nur noch in historischem Zusammenhang erschließen lassen.
Es gibt übrigens, sagt Youtube, auch ein Video zu diesem Kondom:

auch DesignBoom (Archiv) hatte was dazu (mit Bildern).

as from september 2009 frosted bulbs will be banned in accordance with new EU guidelines on light sources because they are said give off less light than clear bulbs. however, according to the specifications of various manufacturers the difference, measured in lumens, is negligible or not existent. protect yourself from stupid rules, use the euro condom!

Nun ja. Das Kondom selbst ist halt nur ein Silikon-Überzieher, insofern nichts besonderes, aber die Idee zählt. Ich weiß auch nicht, ob es dieses Teil in nennenswerten Mengen mal irgendwo zu kaufen gab; ein paar einzelne geistern noch gelegentlich durch diverse Kleinanzeigenportale. Ingo Maurer ist übrigens schon 2019 gestorben, weiß Wikipedia.
(Disclaimer: Ich besitze noch ein paar echte Glühbirnen. Ich mag das warme Licht.)

1. April: Die kondomige Nachlese, Teil 3

Rechtzeitig vorbereitet hat seinen Beitrag zum 1. April der Blogger Heinrich Kümmerle, nämlich schon am 8. März. Er macht in seinem Artikel darauf aufmerksam, dass sich die EU-Kommission nach erfolgreicher Festlegung des zulässigen Krümmungsindex bei Salatgurken nun auch den männlichen Gurken zugewendet hat; denn um „allen Europäern mehr Sicherheit beim Kauf von Kondomen zu geben, wurden in einem ersten Schritt die Packungsgrößen standardisiert“. Beginnend mit dem 1. April sollen daher nur noch folgende Packungsgrößen zulässig sein:

  • 6er-Pack oder auch die „italienische“ Packungsgröße,
  • 9er-Pack oder auch die „französische“ Packungsgröße und der
  • 12er-Pack oder auch die „deutsche“ Packungsgröße

Zur Begründung wurden die jeweiligen nationalen Eigenheiten angegeben, welche auch weiterhin innerhalb der Europäischen Union – schon alleine aus föderalen und kulturellen Aspekten – Berücksichtigung finden werden.

  • Italien: einmal am Tag, außer Sonntag – 6 Stück
  • Frankreich: einmal am Tag, Samstag und Sonntag zweimal – 9 Stück
  • Deutschland: einmal im Monat – 12 Stück.