Gerade wurden Kondome geklaut. Oder war es schon vor ein paar Wochen?

Insgesamt 38 Packungen Kondome im Wert von 114 Euro sind auf einen Schlag in der Kohlgasse in Lauchhammer entwendet worden. Das teilt die Polizeiinspektion in Senftenberg mit.
Der Aufbruch des Automaten sei am Ostersonntag angezeigt werden. Nach Angaben des Eigentümers können sich der oder die Täter dort aber auch schon in der letzten Märzwoche mit den Präservativen eingedeckt haben.

Das meldete die Lausitzer Rundschau am Dienstag.
Da hat also wohl jemnd den Automaten komplett leergeräumt – und niemandem ist es aufgefallen. Na ja, auch gut. Ich war ja schon immer dafür, keine Gummis aus dem Automaten zu benutzen und statt dessen den Online-Fachhandel zu beehren. Wer auch immer es war: ihm gebührt also Dank. Und drei Euro für eine kleine Schachtel Kondome ist ja auch nicht gerade billig. Den Dieb wird das zwar – so man ihn erwischt – teurer zu stehen kommen, aber was solls – man gönnt sich ja sonst nichts im Wilden Osten. Im Westen würde man wenigstens gleich den ganzen Kondomautomaten klauen, wegen der Fingerabdrücke und so.

Sind Kondome wirklich sicher?

Dumme Frage, ich weiß. Aber das ist nun mal die Überschrift eines Artikels aus unserer Reihe „Deutsche Sprache – schwere Sprache“. Heute kommen hier die Exporten vom „Frauengesundheitsnetzwerk von SAFEDom Datenschutz“ zu Worte:

Häufig benutzt man Kondom zu verhüten und hat sicherlich auch mehr oder wenig lustige Geschichte gehabt. Vielleicht stimmt die Größe der Kondome nicht oder platzt ein Kondom beim Sex, was es sehr unangenehm sein kann, vor allem für die Frauen. Sind Kondome wirklich sicher? Was können wir tun, um solche Probleme zu vermeiden. Heute werden einige Hinweise gezeigt, damit man vor den Paniken selbst beschützen kann.

Nun ja, es sei den Kollegen von Safedom zugute zu halten, dass sich ihr Deutsch seit meiner letzten Lektüre ihrer Seite deutlich verbessert hat; für einen der gößten chinesischen Kondomhersteller mit europäischen Absatzträumen sicher nicht ganz unwichtig. Trotzdem: Ein wenig fehlt noch – zumindest an Sprachqualität. Ach ja: Wenn man auf der deutschen Startseite das Banner mit der Beschriftung „Safedom macht die Frauen schöner“ anklickt, landet man bei Beruhigungssaugern für Babys. Nun ja…

Durex: Design-Wettbewerb

Als weltweit führende Kondom-Marke hat sich Durex zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für geschützten Sex auf der ganzen Welt zu stärken. Unser Designwettbewerb soll Kondome als Verhütungsmittel wieder stärker ins Gespräch bringen. Denn nur im Dialog können Tabus gebrochen und das Bewusstsein dafür gesteigert werden. Wir sind überzeugt, daß dadurch am Ende auch mehr geschützter Sex praktiziert wird.

schreibt Durex anlässlich des aktuellen Wettbewerbs, mit dem die Nutzer dazu aufgerufen werden sollen, neue Durex-Kondomschachteln zu designen.

Aus den besten 12 deutschen Designs wählt unsere Jury den deutschen Gewinner. Dieser darf sich auf einen Street Art Workshop in Berlin mit Übernachtung und Partyprogramm freuen! Außerdem wird sein Design für die ab Juni im Handel erhältliche Durex Summerbag verwendet.

Na ja. Auch so kann man sich die Kosten für den Designer schenken. Passt ja prima in das Sparkonzept des neuen Marken-Besitzers Reckitt Benckiser, das im letzten Jahr mit Entlassungen, Betriebsschließungen und Produktknappheit begonnen wurde. Aber wer sich trotzdem den Spaß machen will: Hier darf man gratis für den (Noch?-)Marktführer arbeiten…

Die Leiden des deutschen Touristen auf Kuba

Die fuenfte Woche infolge frage ich in Dollarapotheken nach westlichen Qualitaetskondomen. Die sind derzeit in ganz Havanna schlichtweg nicht verfuegbar. Wohlwissend ob der sozialistischen Errungenschaften nimmt man(n) natuerlich so etwas Substanzielles mit aus Deutschland, aber jede Reserve geht irgendwann zuende. Stattdessen gibt es seit fuenf Wochen chinesische Kondome. Political Correctness Freunde moegen sich das nicht vorstellen koennen, aber die chinesische und europaeische Physiognomie ist nicht dieselbe. Es gibt Unterschiede.

zitiert nach Was Sie über Kondome auf Kuba wissen müssen von Jennifer Pyka

Tja, lieber unbekannter Freund, um wieviel länger wäre Dein Gesicht, wenn Du nun wüsstest, dass 90% der „westlichen Qualitätskondome“, die Du so schmerzlich vermisst, in diesen Ländern, wo die Leute eher eine „chinesische Physiognomie“ haben (gemeint: im Durchschnitt etwas kleinere Schwänze), hergestellt werden. China, Thailand, Malaysia: das Gros der weltweiten Kondomproduktion passiert dort – und zwar in allen Größen, die der Markt verlangt. Ob dann, beispielsweise, Manix, Mates oder 杰士邦 draufsteht, spielt für die Qualität des Kondoms keine Rolle; die Testverfahren und Standards (ISO 4074) gelten für für den einheimischen Markt bestimmte Ware genauso wie für Exportartikel nach Europa. Das Einzige, was wirklich fehlen dürfte, ist das (für die EU zwingend erforderliche und wegen der erforderlichen Audits und Zertifikate mit extra Kosten für den Hersteller verbundene) CE-Zeichen; aber solange Kuba noch nicht Mitglied der EU ist, wird das wohl auch weiterhin so bleiben.
Bei allen in China und den anderen Ländern Ostasiens für den Export (ob nach Europa, USA oder Kuba) hergestellten Kondomen ist die Standardgröße übrigens dieselbe: 52-54mm nominale Breite und 180mm Länge.