Wieder einmal beweist sich eine elementare Wahrheit – die einfachsten (und verständlichsten) Mittel sind of auch die wirksamsten und sichersten. Dass Kondome schützen (und zwar nicht nur vor Schwangerschaft, sondern auch vor der Ansteckung mit einigen sehr unangenehmen Krankheiten), ist leicht zu erklären und noch leichter zu verstehen.
Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Versuche, beispielsweise die HIV-Prävention anders, „besser“, morderner (und vor allem teurer) zu gestalten. Gewinner dieser Aktionen – wie beispielsweise der seit 2007 laufenden Beschneidungskampagne – sind aber meist nur wenige; vor allem nicht die, um die es geht (oder eigentlich gehen sollte).
Um 60 Prozent sinkt angeblich das Risiko für beschnittene Männer, sich bei heterosexuellem Sex mit AIDS anzustecken. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation WHO 2007 die Kampagne zur Beschneidung von Jungen und Männern ausgerufen. Unterstützt wird sie finanziell unter anderem von der Bill & Melinda Gates Foundation. Der Vorstoß der WHO vor genau zehn Jahren galt hauptsächlich den Ländern südlich der Sahara und ging davon aus, dass 5,7 Millionen HIV-Neuinfektionen und rund 3 Millionen Tote in zwanzig Jahren durch die chirurgische Entfernung der Vorhaut verhindert werden könnten.
… schreibt Inge Wünnenberg heute im „Technology Review“ und erläutert auch einige der nicht ganz so netten Nebenwirkungen von Beschneidungen – von der nur eingeschränkten Wirksamkeit („die Beschneidung gewährt keinen Schutz bei Analverkehr“) über die körperlichen und seelischen Folgen für die Beschnittenen bis hin zur… tja, wie soll mans sagen? zur faktischen Überlegenheit des billigsten und einfachsten Schutzes (abgesehen von Abstinenz), den Kondomen 🙂
Die Schutzfunktion des Kondoms wirkt übrigens auch in beide Richtungen – egal, welcher Verkehrsteilnehmer nun infiziert ist.