CE-Irrtümer

Immer wieder stolpere ich im Zusammenhang mit der CE-Kennzeichnung über Ausdrücke wie „CE – europäisches Gütesiegel“, „CE-geprüfte Kondome“, „CE-zertifizierte Kondome“, „CE-Siegel“, „CE-Gütezeichen“, „CE-Prüfsiegel“ und so weiter, und es ärgert mich – insbesondere, wenn es von Leuten verwendet wird, die es eigentlich besser wissen müssten.

CE bedeutet schlicht und einfach „Conformité Européenne“ – es handelt sich um ein Konformitätszeichen. Es ist kein Gütezeichen oder Prüfsiegel.

Durch die Anbringung des CE-Zeichens erklärt der Hersteller bzw. Importeur, dass sein Produkt den entsprechenden EU-Normen und -Richtlinien entspricht. Bei Medizinprodukten (zu denen das Kondom gehört) ist eine einfache Konformitätserklärung nicht ausreichend; hier wird (in der Regel im Rahmen eines Audits nach ISO 13485:2003) das Unternehmen für die Herstellung dieser Produkte nach der EU-Medizinprodukterichtlinie 93/42/EWG zertifiziert; die Zertifizierung bezieht sich also auf das Unternehmen und den Produktionsprozess der entsprechenden Produkte, nicht auf das einzelne Produkt selbst. Die Nummer der sogenannten „Benannten Stelle“ (also des Unternehmens, das die Zertifizierung vorgenommen hat) ist dann direkt am CE-Zeichen mit anzubringen, so dass der Verbraucher bei Interesse prüfen kann, ob das Zertifikat korrekt und aktuell ist.

Rückseite einer Packung Blausiegel Sensitive (latexfreie Kondome)Beispiel gefällig? Gerne. Nehmen wir mal – weil ich sie gerade hier liegen habe – eine Packung Blausiegel Sensitive (siehe Abbildung). Dort steht rechts „CE 0123“. Wir müssen nun also die Benannte Stelle „0123“ finden – das geht am schnellsten über das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (kurz: DIMDI), wo wir in der nach Kennnummern sortierten Liste unter der Nummer 0123 die TÜV SÜD Product Service GmbH finden. Adresse und Telefonnummer sind auch leicht zu finden. Auf der Website des TÜV Süd kann man die Zertifikats-Datenbank aufrufen und dort nach dem Hersteller „Sagami“ suchen (im rechten Dropdownfeld bitte „Datenbank (alle Felder)“ wählen) – in der Liste dann anklicken, und voilà – schon hat mal alle Details. Und richtig, Sagami (die für die Mapa GmbH die „Blausiegel Sensitive“ in Malaysia herstellt) hat ein gültiges Zertifikat (Nummer G1 10 07 40297 011) für die Herstellung von Kondomen aus Polyurethan.

Alles klar? Die einzigen Kondome, die (hier in der EU) kein CE-Zeichen brauchen, sind Scherzkondome (logisch, denn das sind ja keine Medizinprodukte, sondern Scherzartikel). Woanders sieht das natürlich anders aus – aber dazu ein andermal.

Kondomknappheit in Kenia

Jahrzehntelang haben wir in Europa getrommelt und gerufen: Schickt Kondome nach Afrika, bringt den Afrikanern die Benutzung von Kondomen bei, verhindert so die weitere Ausbreitung von AIDS. Und nun? Jetzt, wo man gerade dabei ist, in breiteren Bevölkerungsschichten den Nutzen von Kondomen zu akzeptieren, ausgerechnet jetzt werden die Gummis dort Mangelware:

Faced with increased consumption of condoms in Kenya, about 20 million per month according to the director of public health, Shahnaaz Sharif, the country had no alternative but to appeal to an international aid plan for meet demand. There are still a few months; the country received eight million condoms per month. The request is then increased to 12 million and now its 20 million condoms that are needed!

So schreibt Eddy Rubakana gestern in den Africa News. Hoffen wir mal, dass sich die Situation bald stabilisiert – ansonsten könnten Situationen wie die folgende bald zur Regel werden: „Local Television reports have recently shown how men of Isiolo, north of the country were forced to recycle used condoms.„. Hinweis: Wer Kondome für Afrika spenden möchte, kann das zum Beispiel über die Not-Opfer-Hilfe Bona Fide e.V. tun.

Pro-Kondom-Video von Bremer Schülern

Der 9. Jahrgang der Gesamtschule Bremen Mitte hat im März 2011 im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Millenniumsentwicklungsziele gearbeitet und mit der Unterstützung des Jugendprojektes „Peer Up! Jugend bildet Zukunft!“ zahlreiche Aktionen und Videos organisiert bzw. produziert. Hier ist Kondome schützen vor HIV / AIDS! Ein Film von Bremer SchülerInnen:

Die coolen Ganzkörperkondome gibts natürlich auch zu kaufen, zum Beispiel in der Kondomotheke. Falls jemand das mal nachspielen möchte 🙂

Der Witz zum Sonntag

Fragt die 16jährige Tochter ihre Mutter: „Wie verhütet man richtig?“ Die Mutter antwortet: „Das ist ganz einfach. Kurz bevor der Junge ‚kommt‘, fragst du ihn einfach, wie das Kind mal heißen soll. Dann machen sie immer einen Rückzieher.“

Nach dem ersten Discoabend funktioniert auch alles wunderbar. Kurz bevor der Kerl „kommt“, fragt sie. Er macht einen Rückzieher. Nach dem zweiten Discoabend funktioniert auch alles wieder hervorragend.

Beim dritten mal lässt sich der Kerl aber nicht durch die Frage beeinflussen und macht ruhig weiter. Sie fragt noch einmal. Keine Reaktion. Als er fertig ist, nimmt er das Kondom ab, macht einen Knoten rein, hält es hoch und sagt: „Wenn er da rauskommt: David Copperfield!“

Gefunden bei Looki Looki.