New Yorker Schüler dürfen jetzt auch mal ran

wsj… an das Kondom. Im Unterricht.
Bisher gab es Kondome im Unterricht an New Yorker Schulen nur theoretisch – als Abbildung in Lehrmaterialien. Wer als bildungsbeflissener Teenager mal eines „in echt“ sehen wollte, musste sich in sogenannten „health resource rooms“, abgeschirmt von den Blicken derer, die es nicht sehen durften oder wollten, eines zeigen lassen – Einverständnis der Eltern natürlich vorausgesetzt.
Wie das Wall Street Journal jetzt meldete, dürfen nun Kondome auch im Unterricht in New Yorker Klassenräumen gezeigt und ihre Verwendung demonstriert werden:

High schools can start showing students how to use condoms during health classes in the fall, lifting a longtime ban on condom demonstrations during class periods. […] Allowing condom demonstrations in high school health education class will provide students with medically accurate information that can help them stay healthy.

Was natürlich nicht heißt, dass das jetzt jede(r) zu sehen bekommt; no sir. Aus dem bisherin Opt-in ist nur ein Opt-Out geworden; Eltern, die ihren Sprösslingen den Anblick eines über ein Stück Holz oder Plastik gestülpten Gummitütchens nicht zumuten mögen, können ihre Kinder natürlich vom Kondomunterricht befreien lassen. (via)

Kondome im Aufklärungsunterricht – oder besser nicht?

In einer vierten Klasse an der Volksschule Hitzendorf (Graz-Umgebung) wurde Kindern gezeigt, wie man mit Kondomen umgeht – anhand von Skulpturen, die „circa“ die Form eines Penis hatten.

… meldete die Kleine Zeitung aus dem österreichischen Graz am letzten Donnerstag. Lest Euch den Artikel ruhig mal durch.
Meiner Meinung nach (und auch aus meiner praktischen Erfahrung als Vater und Großvater) ist es viel einfacher, Kindern Sinn und Gebrauch eines Kondoms zu erklären, solange sie noch sexuell inaktiv sind und diese ganzen Dinge nicht so tabubeladen sehen wie Erwachsene. Bei uns haben das alle sehr früh erklärt bekommen (nicht erst in der 4. Klasse, da ist es schon fast zu spät) – vom Kinderkriegen (und -machen) über die Tatsache, dass das Erwachsenen auch einfach so Spaß macht bis hin zur Erklärung, dass man das Kondom braucht, um sich vor Schwangerschaften (einerseits) und Ansteckung mit Krankheiten (andererseits) zu schützen. Wo ist da bitte das Problem? Kinder sind rationalen Erklärungen gegenüber immer aufgeschlossen und begreifen leicht, und wenn man es als Kind begriffen hat, kommt einem der „Aufklärungsunterricht“ an der Schule vollkommen überflüssig vor – und man übt sich eher im Fremdschämen für die bemühten Versuche der mit hochroten Ohren dastehenden Lehrerin, einem vollkommen normale Dinge zu erklären.