Kondom geplatzt: Präsident tot?

So könnte man jetzt über diesen kurzen Beitrag berichten – und damit die Spirale der Verwirrung noch einen Tick weiter drehen… und Google ist schuld. Genauer gesagt: Google Alerts, mein Frühwarnsystem für Kondome im Netz. Soeben tickerte nämlich folgende Meldung in mein Postfach:
Google Alerts Screenshot
Offensichtlich konnte er sich, ähem, nicht mehr länger halten…
(Ich trau mich ja gar nicht, den Link anzuklicken, um eventuell herauszufinden, was das mit Kondomen zu tun hat… meines Wissens war Michael Sata katholisch…)

Für’n Arsch

origami-analkondom… und zwar sowohl als auch. Über ein Jahr ist es nun her, dass ein gewisser Daniel Resnic (ja, der von den Origami-Faltkondomen) sein „Origami Anal Condom“ (OAC) auf den Markt bringen wollte (Queer.de berichtete damals), ein Kondom, dass ähnlich dem (vaginal anzuwendenden) Femidom durch den „passiven“ (irgendwie mag ich den Ausdruck „passiv“ hier nicht, aber so wurde es bezeichnet) Partner mit Hilfe einer Einführhilfe in den vorgeschmirten Anus eingeführt werden und dort auf die Ankunft des aktiven und erigierten Geschlechtsteils des „aktiven“ Partners wartend eine kurzzeitige und manchmal durchaus zu Recht als störend empdundene Unterbrechung des Aktes durch den Griff zum herkömmlichen Kondom verhindern sollte.

Im Falle des Anal-Kondoms bedeutet das: Das Verhütungsmittel kann schon vor dem Sex in den Anus der empfangenden Person eingeführt werden. Dies geschieht mit einem speziellen Applikator, also einer Einführhilfe. Dadurch soll den Herstellern zufolge auch bei der Verwendung von Kondomen die Lust nicht auf der Strecke bleiben. Außerdem besteht das Anal-Kondom aus Silikon und soll daher noch reißfester sein als handelsübliche Latexkondome.

Auch wenn fem.com mit der heutigen Story, aus der obiges Zitat entnommen wurde, die Geschichte jetzt wieder aufwärmt (haben die die Datumsangabe nicht gelesen?) – vom OAC ist weit und breit nichts mehr zu hören.

Die klinische Studie […] soll 2014 beginnen und dann idealerweise im Folgejahr dazu führen, dass die amerikanische Gesundheitsbehörde ihr Okay gibt. Wenn die Europäer ebenfalls die Sicherheit des Kondoms bestätigen, könnte 2015 das Akkordeon also in dm-Märkten, Tankstellen und allen anderen Ausgabestellen erhältlich sein.

(Ausgabestellen! Ha!) Nun ja, so stand es damals bei Queer.de, aber die hatten sich letztlich auch nur auf einen bereits im Mai 2013 erschienen Beitrag auf Queerty.com bezogen, der damals noch das entsprechende Konzeptvideo enthielt – das mittlerweile aber nicht mehr aufrufbar ist.
Na ja, wie die Überschrift schon sagt… (irgendwie muss ich bei sowas immer an das berühmte „Spraykondom“ denken).

Ritex mit Nivea-Duft

Ritex IntensivIrgendwie krame ich dieser Tage gezwungenermaßen lauter olle Kamellen aus… kürzlich war ich nämlich dienstlich in Bielefeld (oder zumindest in einer Stadt, die offenbar auf „Bielefeld“ getrimmt war, auch wenn etliche Kulissen mehrfach verwendet wurden) und gelangte dort in den Besitz eines interessanten Kondoms. Von außen sieht es ganz gediegen nach Ritex aus (das steht zumindest auch drauf), aber wenn man es aufmacht, hat man ein original echtes NIVEA-Kondom vor sich – zumindest dem Geruch nach.
Ist das nun der neueste Versuch einer Garde heimlicher Revolutionäre bei Beiersdorf (Nivea-Hersteller), doch noch den deutschen Kondommarkt zu erobern? Bisher hat man sich ja jahrelang nicht getraut; die Beiersdorf-eigenen Traditions-Kondommarken (ja, die gibts tatsächlich!) „Duo“ und „Harmony“ wurden bislang nur für den südeuropäischen Markt produziert, mit dem großen Feldversuch in Frankreich („Hansaplast“-Kondome) war man wohl auch nicht ganz glücklich, und die neue Marke „ESP„, die schon seit einiger Zeit in Deutschland erhältlich ist, taucht in offiziellen Verlautbarungen kaum auf und wird auch durch Beiersdorf hierzulande nicht aktiv beworben.
Tja, die spannende Frage „Wer hat bei Ritex den Nivea-Duft eingeschmuggelt?“ harrt ihrer Lösung… Bin gespannt, ob’s einer rauskriegt. Whistleblower dürfen bitte gerne die e-Mail-Adresse aus dem Impressum benutzen 🙂

Ritex auf FacebookUpdate, 14.10.: Ritex hat die neuen Nivea-Kondome nun auch ins Titelbild des Facebook-Auftritts gepackt. Ich kann Euch aber beruhigen: So stark, dass man jemanden anhand seines Kondomgeruchs (!) anbaggern könnte, riechen sie nicht. Man muss sein Gesicht schon ziemlich in Beißweite haben, um den Geruch wahrzunehmen 🙂
(Ob man sich statt mit der Originalcrème behelfsweise auch mit einem über die Hand gezogenen Kondom eincremen könnte, weiß ich nicht. Wäre einen Versuch wert… aber ich fürchte, dazu ist zu wenig drauf.)

Erektion wird mitgeliefert

package-3dIch hatte im Jahre 2011 zum letzten Male von dem immer und immer wieder angekündigten Wunderkondom berichtet, das dank einer innen angebrachten Spezialbeschichtung mit dem Codenamen „CSD500“ gleich für die zum Kondom passende Erektion sorgen sollte. So schreibt die Wikipedia:

A 2007 medical development includes a small amount of nitroglycerin (trademark as Zanifil Gel) in the tip of a new Durex condom to stimulate erection during intercourse. The manufacturer says „The CSD500 condom contains a chemical in its teat, called glyceryl trinitrate (GTN), which is absorbed by the skin and causes blood vessels to dilate.“ Jokes were made about dynamite, and the company standing proud.

Nun scheint es in der Tat soweit zu sein (Tusch!) … zumindest in Holland kann man offensichtich das mit Zanifil beschichtete Kondom unter dem Namen „Blue Diamond“ erwerben. Durex – die das angeblich eigentlich vermarkten sollten/wollten(?) – ist offensichtlich nicht mit von der Partie; was nicht verwundert, denn seit der Übernahme der Marke duch den amerikanischen RB-Konzern lässt die Innovationskraft dieser Marke deutlich nach (im Gegensatz zu ihren Preisen, die ständig nur nach oben geschraubt werden – manchmal so hoch, dass manche Händler Durex schon auslisten).

Blue diamond™ condoms contain Zanifil® , a unique and patented gel, in the teat of the condom. Zanifil® penetrates the skin and works to maximize hardness through stimulating blood flow within the penis. The active ingredient in the Zanifil® gel is Glyceryl Trinitrate 1% which is a well-tolerated vasodilator, commonly used where increased blood circulation is required. This can help prevent loss or partial loss of erection sometimes caused by the loss of sensitivity when wearing a condom.

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