Zitternde Aale

Eigentlich wollte ich den Beitrag „irgendwie schräg“ nennen, musste aber feststellen, dass ich eben diesen Titel schon vorgestern vergeben hatte. Vielleicht zu Unrecht, denn es gibt bekanntlich nichts, was sich nicht noch steigern ließe, und damit meine ich nicht den Anstellwinkel des erigierten Gliedes – aber das wäre vielleicht mal ein extra Thema.
Nein, ich meine – wie immer – Kondome. Schaut Euch mal an, was ein paar Erfinder da als „Electric Eel“ präsentieren:

Das „Electric Eel“-Kondom befindet sich noch im frühen Entwicklungsstadium. (…) Die Elektroströme werden von einer kleinen Fernsteuerung kontrolliert, die an das Kondom angeschlossen ist. Alternativ kann das Kondom mit dem Smartphone angesteuert werden. Dieses Kondom könnte den Markt für zahlreiche Sex-Apps öffnen.

…schreibt die Huffington Post dazu. Hmnja. Der Rest… ist Kopf-Kino.
Habt einen schönen Start in die Woche – hoffentlich ohne Strom am Schniedel.

PS. Morgens schreib ich nix. Da ist ohnehin 1. April, und mir glaubt keiner irgendwas.

Lesetipp: die BBC über Frauenkondome…

Da Ihr ja heute alle viel Zeit habt, weil erstens Sonntag ist und Ihr zweitens letzte Nacht nicht so lange schlafen musstest wegen der Zeitumstellung, habe ich heute mal einen längeren Artikel für Euch – nein, keine Angst, nicht von mir geschrieben, sondern nur als Leseempfehlung. Der Text ist von Emily Anthes (BBC) und beschäftigt sich mit Frauenkondomen:

Once mocked as having the erotic appeal of a jellyfish, the female condom is being reinvented as the next big thing in protective sex. In the first article from new digital publication Mosaic, Emily Anthes takes an in-depth investigation to see what chance it has of catching on this time around.

Hier gehts zum vollständigen Artikel. Viel Spaß beim Lesen. Und wem das zu lang ist: einen Artikel über diesen Artikel gibt es hier. Ist aber auch Englisch :-))

Irgendwie schräg.

ppcondom_350x350Erinnert Ihr Euch noch an das „Pleasure Plus“-Kondom? Das hier links im Bild? War ja jahrelang nirgendwo mehr zu finden… Es ist wieder da. Unglaublicherweise gibt es also doch noch genügend Verrückte, die sich dieses Produkt einer verunglückten Tauchform gerne überziehen und diesen hängenden Sack da vorne mit den Innenrippen(!) auch noch als angenehm empfinden. Nun ja… wem’s gefällt.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Kondom-Müdigkeit?

Heute flatterte mir ein (undatierter) Artikel von Praxisvita in meine Mailbox, in dem Volker Mertens von der Deutschen AIDS-Stiftung mit den Worten zitiert wird:

Wir steuern auf eine neue Unbekümmertheit zu, in der die Menschen wieder häufiger ungeschützten Sex haben.

Der Herr Mertens ist ausweislich der Website der AIDS-Stiftung allerdings nicht, wie bei Praxisvita zu lesen, „der Sprecher“, sondern fungiert als „Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising“ – er ist also derjenige, der primär für’s Geldeinsammeln zuständig ist. Kleine Nuance, aber immerhin…

Im Allgemeinen sind sich alle Experten einig, dass die Zahl der Neuinfektionen zwar (leider) nicht sinkt, aber auch nicht steigt:

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen hat sich von Spitzenwerten Mitte der 1980er Jahre bis Ende der 1990er Jahre deutlich verringert. Von 2000 bis circa 2005 erfolgte wieder ein Anstieg der HIV-Neuinfektionen, mit einer Plateaubildung ab 2006.

… zitiert die Münchner AIDS-Hilfe das Robert-Koch-Institut. Die rhetorische Frage in der Überschrift des Praxisvia-Artikels „Sind wir alle Kondom-müde?“ kann man also getrost verneinen. Im Gegenteil, möchte man aus der Perspektive eines Kondomhändlers hinzufügen, werden Jahr für Jahr immer mehr Kondome gekauft; dies lässt sich auch in globalem Maßstab an der jährlich steigenden Kondomproduktion deutlich feststellen.
Nichtsdestotrotz freue ich mich über jeden Artikel, der pro-Kondom geschrieben ist, auch wenn mir dieser Beitrag bei Praxisvita irgendwie ein Geschmäckle hat. Man kann auch Kondome promoten, ohne immer AIDS zu rufen; ich glaube, wir sind eher der gebetsmühlenartigen AIDS-Warnungen überdrüssig als „kondom-müde“, denn Kondome können mittlerweile weit mehr als nur schützen. Davon zeugen die vielen Formen, Farben, Aromen und Extras, mit denen aktuelle Kondommarken sich schmücken.
Angstwerbung funktioniert eben irgendwann nicht mehr.